Freitag, 17. September 2010

Rückzug aus Deutschland?

von Hannes Gamillscheg, 17.09.10, 22:28h, aktualisiert 17.09.10, 23:34h

Medienberichten zufolge plant der Energieriese einen weitgehenden Ausstieg aus dem Deutschland-Geschäft. Hintergrund ist eine neue Konzernpolitik, das Auslandsgeschäft einzuschränken und vor allem auf Öko-Energien zu setzen.

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Windkraft gegen Braunkohle: Blick auf das Vattenfall-Braunkohlekraftwerk im brandenburgischen Jänschwalde, das als eine der größten deutschen Dreckschleudern gilt.
STOCKHOLM - Für Deutschlands Energiesektor werden die Karten neu gemischt: Nach Medienberichten plant der schwedische Energieriese Vattenfall den weitgehenden oder sogar vollständigen Ausstieg aus Deutschland.Vattenfall Europe ist Deutschlands drittgrößter Energiekonzern. Er versorgt Millionen Hamburger und Berliner mit Strom. Vor allem aber kontrolliert das Unternehmen weitgehend den ostdeutschen Kraftwerkspark und die Kernkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel. Vattenfall, so berichtet die schwedische Zeitung Dagens Nyheter, will seine Kohlekraftwerke verkaufen und seine Geschäftsaktivitäten auf den ausländischen Märkten reduzieren.
   Als Hintergrund gilt eine "Eignerdirektive" von Schwedens Regierung, wonach Vattenfall sich vor allem bei seinen Auslandsbeteiligungen stärker für den Ausbau erneuerbarer Energien engagieren soll. In Deutschland ist das Unternehmen seit mehreren Jahren wegen seiner Baupläne für das neue Kohlekraftwerk Moorburg bei Hamburg sowie den Abbau von Braunkohle in Ostdeutschland in den Schlagzeilen. (gam, mit dpa)

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