Donnerstag, 8. März 2012

Vattenfall macht `nen Fass auf ... und gesteht nichts

Wenn das kein Timing ist:
punktgenau am Tag der Vorstellung des Programms der Vattenfall Lesetage 2012 ließ gestern eine Meldung aus Brunsbüttel aufhorchen und erinnert an Vattenfalls Kerngeschäft:
Seit Dezember vertuscht laut WELT online der Energiekonzern, dass auf dem Gelände seines Schrottreaktors Brunsbüttel Atommüllfässer vor sich hin rosten. 
http://www.welt.de/regionales/hamburg/article13908578/Atommuell-Faesser-rosten-im-Boden-vor-sich-hin.html
Interessant übrigens die Pressemitteilung von Vattenfall. In der heißt es:
“Der Vorgang wurde dem Justizministerium in Kiel als zuständiger Aufsichtsbehörde am 11. Januar 2012 mitgeteilt.”
Die Wahrheit lautet nach Presseberichten:
“Erst nachdem der TÜV-Nord am 10. Januar die Atomaufsicht informierte, reagierte Vattenfall am Tag darauf auf eine entsprechende Nachfrage aus dem Kieler Ministerium.” 
Mit dieser Meldung im Hinterkopf lässt sich das Programm der Vattenfall Lesetage doch besonders gut genießen.
Wer sich ein Lesevergnügen gönnen möchte, bei dem deutlich weniger Restrisiken und Kollateralschäden vertuscht werden als bei Vattenfall, sei an das Programm von Lesetage selber machen - Vattenfall Tschüss sagen (vom 18. 4. - 27. 4. ) erinnert. Auf  www.lesetage-selber-machen.de  sind bereits rund 40 Veranstaltungen zu finden.



Nachtrag:
auch das Hamburger Abendblatt berichtet über den Vorfall. 

Man sollte als Leser hinter dieser markigen Überschrift jedoch nicht allzu viel Kritik des zuständigen Journalisten erwarten. Denn die einzige Passage des Artikels, die sich mit Vattenfalls Fehler befaßt, lautet: 
Vattenfall räumt nun den Kommunikationsfehler ein. „Die verspätete Information an die Aufsichtsbehörde ist nicht akzeptabel und wird unternehmensintern analysiert und aufgearbeitet“, kündigte der Konzern am Mittwoch in einer Pressemitteilung an.
Ah ... Kommunikationsfehler?! Mal abgesehen davon, daß wir das von Vattenfall schon kennen .... könnte mensch doch eigentlich auf den Gedanken kommen, daß es sich bei diesem Vorfall nicht nur hauptsächlich um einen fehlerhaften Umgang mit radioaktivem Abfall handelt!

Aber wie schrieb stop-greenwashing bereits gestern: Hamburger Klüngel

Nachtrag 2:
freundliche LeserInnen haben uns darauf aufmerksam gemacht, daß das HH Abendblatt seine Überschrift inzwischen geändert hat: Verrostete Atommüll-Fässer - Ärger über Vattenfall

Damit doch solche Leute wie wir nicht etwa auf die irrige Meinung kämen, Vattenfall habe auch nur irgendeine Art von Fehler gemacht ... bzw. können  wir uns auch sehr gut vorstellen, daß jemand von Vattenfall beim HH Abendblatt angerufen und gesagt hat: "Was schreibt ihr denn da von wegen "wir gestehen einen Fehler ein"?! Ändert das mal, aber ganz fix!" Ist nur ein Gedankenspiel ....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen