Dienstag, 14. Juni 2011

Scholz Bankrott I

Hamburg, 11.6.2011:
Die SED SPD Parteizeitung NEUES DEUTSCHLAND Hamburger Abendblatt berichtete am vergangenen Samstag über den Besuch des Staatsratsvorsitzenden Bürgermeisters  Olaf Scholz im Energiekombinat Vattenfall auf der Betriebsversammlung von Vattenfall und den rauschenden Empfang, den die jubelnden Arbeitermassen Gewerkschafts-Funktionäre dem Genossen Scholz zuteil werden ließen.

Kostenproben gefällig für Qualitätsjournalismus á la Abendblatt in Form von Redakteurin Daniela Stürmlinger?
Nach Jahren der gegenseitigen Abneigung entstand damit eine neue Annäherung zwischen der Stadt und ihrem Versorger.
Die Worte des Bürgermeisters wirkten wie Balsam auf die Seelen der Beschäftigten.
Auch da hatte Scholz gute Nachrichten zu überbringen, nachdem er sich bei den Vattenfall-Mitarbeitern für die sichere Stromversorgung in der Stadt bedankt hatte.
 Soso, das ist sie also, die "4. Macht im Staate", also die Medien, welche Politik und Wirtschaft kritisch begleiten und hinterfragen.

So langsam glaube ich an einen Ghostwriter beim Abendblatt, denn dieser Artikel von Frau Schürmlinger weist das gleiche Niveau auf wie der Artikel des stellvertretenden Chefredakteurs Iken vor 2 Wochen.

Interessant sind nur 2 Aspekte der ganzen Geschichte:
1. die SPD Spitze rund um Scholz hatte am Anfang den Rückkaufwert der HH Energienetze schon mal auf 12 Milliarden Euro geschätzt, dann auf 5, dann auf 2 .... jetzt ist Scholz anscheinend bei 1 Milliarde angekommen. Liebe Vattenfall-Konzernspitze, gebt also bitte jetzt noch nicht auf ... denn bei dem Wertverfall in den letzten 3 Monaten müßt ihr uns Hamburgern tatsächlich 2015 noch Geld mitgeben, wenn die Netze rekommunalisiert werden. 

2. schafft es Frau Stürmlinger tatsächlich, in den letzten 4 Zeilen noch den eigentlichen Anlaß der Betriebsversammlung zu erwähnen:
Nicht nur wegen der Diskussion um die Zukunft des Netzes ist die Verunsicherung groß. Sondern auch, weil der Konzern eine neue Struktur hat. Seit Jahresanfang organisiert sich Vattenfall länderübergreifend. In der Konsequenz bedeutet dies, dass Bereiche, deren Verantwortung zuvor in Hamburg angesiedelt waren, jetzt in Stockholm oder Amsterdam entschieden werden. 

Die Vattenfall-Arbeiter sind nämlich hauptsächlich sauer auf die Konzern-Leitungsebene, weil immer mehr Kompetenzen aus HH abgezogen und nach Schweden verlagert werden. Dies war auch der Grund für die Betriebsversammlung.

Aber diese Tatsache läßt sich natürlich nur schwer gar nicht mit der Situation unter einen Hut bringen, daß bei einer Rekommunalisierung die gesamte Struktur des künftigen kommunalen Netzebetreibers in HH liegen würde, was also den Wünschen der Vattenfall-Mitarbeiter entspräche.

Deshalb hat Fr. Stürmlinger diesen Aspekt auch gleich ganz weggelassen.

Als Fazit des Artikels und des beschriebenen Auftritts bleibt festzuhalten: Scholz macht Politik für die alleinigen Interessen von Vattenfall auf Kosten der 1 Million Hamburger .... ein politischer und ökonomischer Bankrott.

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