Dienstag, 26. Februar 2013

Rekommunalisierung: CDU Anti-Kampagne geblockt

Gestern erst haben wir über die Psycho-Spiele des SPD Senats in Hamburg berichtet, heute berichtet das Hamburger Abendblatt darüber, daß sich die unsägliche Kampagne der CDU als Rohrkrepierer erweist. Hintergrund: weil die CDU zu der sachlichen Diskussion um die Rekommunalisierung der Energienetze in Hamburg tatsachlich seit 2 Jahren nicht einen einzigen bemerkenswerten Beitrag beisteuern konnte (hat vielleicht auch damit zu tun, weil in der Hamburger CDU ein energiepolitischer Sachverstand schlicht nicht vorhanden ist - Gegenbeweise zu dieser These sind stop-greenwashing herzlich willkommen), hat die Hamburger CDU sich hinter ihrem populistischen Zugpferd Kläffer Scheuerl versammelt mit dem Ziel, in Hamburg die direkte Demokratie abzuwürgen. Wo kämen wir auch hin, wenn die "Volksparteien" ihren alleinigen Machtanspruch tatsächlich mit dem Volk teilen müßten? Und wo kämen wir hin, wenn richtungsweisende Entscheidungen tatsächlich von denen bestimmt würden, die sie betreffen?

Mehr dazu auch bei unseren Kollegen von umweltFairändern:
Volksentscheid Energienetze Hamburg – Gutachten zerlegt Vorwürfe der CDU

Montag, 25. Februar 2013

SPD-Psychospiele sind kein Ersatz für ordentliche Energiepolitik

Mit Psychospielen machte letzte Woche die Hamburger SPD Senatorin von sich reden.
Im Wedel-Schulauer Tageblatt fand sich ihre Aussage:
Blankau fürchtet: Ohne Gaskraftwerk drohten Hunderttausenden Hamburgern in westlichen Stadtteilen ab 2017 kalte Wohnungen.
Damit verläßt Frau Blankau in der Diskussion um das neue fossile Vattenfall-Kraftwerk endgültig die Sachebene und verläuft sich in einer populistischen Sackgasse. Sie scheint noch im technologischen Mittelalter hängen geblieben zu sein, wenn für sie einzig und allein Großkraftwerke, gebaut und betrieben von einem der vier deutschen Energie-Monopolisten als Energiequelle in Frage kommen. Die Energiewende mit dezentralen regenerativen Anlagen kommt in Frau Blankaus Gedankenwelt jedenfalls nicht vor. Genausowenig wie es ihr gelingt, den Blick über den eigenen Tellerrand zu erheben und den Blick in die Schleswig-Holsteiner Landesmetropole zu richten, wo sich eine breite Koalition aus Parteien (auch der dortigen SPD), Initiativen, Bürgern und den Stadtwerken Kiel für eine dezentrale modulare Lösung und gegen ein einzelnes Großkraftwerk entschieden hat. Ein Großkraftwerk in Wedel daher als „alternativlos“ darzustellen, muß man also schon als bewußte Volksverdummung abtun.
Und wenn diese Verdummung nicht verfangen sollte, dann wird eben eine Drohung ausgesprochen „Hunderttausenden Hamburgern drohten kalte Wohnungen“, so Blankau laut Zeitungsartikel, wenn der Volksentscheid „Unser Hamburg, unser Netz“ die Vorherrschaft von Vattenfall in Hamburg beende, welche der SPD-Senat unbedingt erhalten möchte. Der Antrieb für den SPD-Senat ist dabei alleine der Hang zur absolutistischen Macht. Bürgermeister Scholz bzw. „König Olaf“ und mit ihm seine willfährigen SPD-Senatoren sind zu sehr in ihre Macht verliebt, als das sie den Volkswillen statt der eigenen Machtpolitik akzeptieren.

Ach, Frau Blankau. Die Drohungen, daß in Hamburg, Deutschland und der Welt die Lichter ausgehen, haben wir alle schon in der Vergangenheit gehört. Und zwar von den 4 Energiemonopolisten einschließlich der SPD Freunde von Vattenfall, als es um die Abschaltung der AKWs nach Fukushia ging. Und es stellte sich als großer Bluff heraus.

Wer einmal lügt, Frau Blankau, dem glauben die Menschen nicht mehr. Die Menschen haben dazu gelernt. Sie sollten das Vertrauen, das viele Menschen in Hamburg noch in die Politik des jetzigen Senats setzen, nicht so leichtfertig und durchschaubar aufs Spiel setzen.

Es gibt auch nur noch sehr wenige Menschen, die heutzutage glauben, daß die Erde eine Scheibe sei.

Montag, 11. Februar 2013

Mehrheit der HamburgerInnen für 100% Rekommunalisierung

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Das Hamburger Abendblatt hat die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Telefonumfrage bei ca. 1000 HamburgerInnen veröffentlicht. Demnach sind 64 Prozent der Befragten für den Rückerwerb der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze zu 100 Prozent. Das "Scholz-Modell" von 25,1% Beteiligung wird damit eindeutig abgelehnt.

Einen ausführlichen Kommentar zum Ergebnis gibt es bei unseren Kollegen von umweltFAIRändern.de.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Vattenfall wird zum Affen gemacht

Normalerweise machen sich ja die Offiziellen des Konzerns selbst "zum Affen", aber dieses Mal haben ein paar mutige und selbstironische Baukletterer gezeigt, was Sache ist.

Aber lest selbst. 


Montag, 21. Januar 2013

Kohlekraftwerk Wedel abschalten!

Und zwar so schnell wie möglich. Mehr zum Hintergrund dieser Forderung am Ende dieses Artikels.

die Chronologie der letzten Woche:

Mittwoch, 16.1., gegen 11:00 Uhr fällt Block 1 aus.
Ursache ist öffentlich nicht bekannt. Es mußte eine Sofortabschaltung vorgenommen und enormer Druck in Form von Wasserdampf abgelassen werden. Das gesamte Kraftwerk war eingenebelt und es war laut Anwohnern ohrenbetäubend laut. Da die nächste Wohnsiedlung nur ca. 150 m entfernt ist, hatten einige Bewohner Panik-Anfälle.

Hier ein Artikel zu dem Vorfall.

Freitag, 18.1., fällt Block 2 aus (Rohrbruch). 

Sonntag, 20.01., gegen 10:00 Uhr wieder Ausfall von Block 1
offizieller Grund: Defekte Steuereinheit. Da war Block 2 noch nicht repariert. Also Totalausfall des gesamten Kraftwerks. Ab ca. 15:00 Uhr wurden in Teilen von HH (25.000 Haushalte) die Wohnungen kühl. Nach 5 Stunden konnte die Wärme im Netz nicht mehr gehalten werden. Gestern gegen Abend war Block 2 wieder repariert. Es dauert dann wieder ca. 5 Stunden bis die Wohnungen warm sind.

Hier ein Artikel zu dem Vorfall.

Kommentar:
Mit Sachverstand lassen sich zwei Schlüsse aus den wiederholten Störfällen des alten Kohlekraftwerks ziehen:
1. nebn dem klimapolitischen Gebot, daß alle Kohlekraftwerke weltweit so schnell wie möglich ersetzt werden sollten: das KoKW Wedel ist überaltet, und Vattenfall hat jahrelang an Investitionen gespart, daher muß es so schnell wie möglich außer Betrieb gesetzt werden

2. auch dieser Fall zeigt wieder die Anfälligkeit von zentralen Systemen! Völlig egal, ob Vattenfall mit Hamburger Steuergeldern jetzt an dem völlig ungeeigneten Standort (Wohnbebauung) ein neues fossiles Gaskraftwerk bauen möchte: eine dauerhaft sichere Versorgung gibt es nur mit dezentralen Systemen. Und kleine BHKW (auch wenn man viele braucht) lassen sich viel schneller bauen und in Betrieb nehmen als ein 1000 MW Kraftwerk, wie es Vattenfall zusammen mit der SPD/Scholz plant. Das ist Politik von vorgestern. 

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Vattenfall Hatakka beklagt zuviel EE Kapazität

Heute morgen stellt sich wieder die Frage:
Wer macht sich mehr zum Affen?
Derjenige, der Blödsinn von sich gibt, oder derjenige, der es auch noch druckt?

Ok, einigen wir uns: Handelsblatt/Reuters und Hatakka sind zusammen die Affenbande.

Hatakka, Deutschland Chef von Vattenfall, hat Reuters ein Interview gegeben und das Handelsblatt hat daraus einen selten dummen Artikel gemacht. Eigentlich ist das Interview ein Weihnachtsgeschenk für jeden halbwegs kompetenten Wirtschaftsjournalisten, denn es bietet zig Ansätze für eine kritische Betrachtung. Aber fundierter kritischer Journalismus im Handelsblatt? Fehlanzeige. Die einzige Anzeige, die es gibt, ist diese Werbeanzeige von Vattenfall in Form des Artikels.

Ok, ein paar Kostproben aus dem Interview.
(Zitat:)Im Jahr 2020 würden in Deutschland wohl Erzeugungskapazitäten in einer Größenordnung von 220.000 Megawatt stehen. „Wir haben also 2020 Kapazitäten, die zweieinhalb Mal so hoch sind wie der Verbrauch.“ Mehr als 150.000 Megawatt seien nicht notwendig. Die unnötigen Investitionen in Anlagen mit 70.000 Megawatt würden nach seiner Schätzung rund 130/140 Milliarden Euro verschlingen. „Das kann sich Deutschland nicht leisten.“
Wie dämlich ist diese Aussage? Wird doch gerade Hatakka und seine Bande an anderer Stelle nicht müde, dauernd zu wiedrholen, daß die Erzeugung aus EE volatil ist. Heißt: natürlich braucht man bei den EE eine Erzeugungskapazität, die sich nicht nach der max. möglichen Erzeugung zu einem optimalen Zeitpunkt ausrichtet (Starkwind-Sommertag um 12 Uhr mittags), sondern eine Kapazität, die auch zu suboptimalen Zeitpunkten trotzdem eine möglichst hohe Leistung an EE bereitstellt. Aber auch aus anderem Grund ist Hatakkas Aussage lächerlich: die Abschaltung von 8 AKWs ohne jede Einbuße hat gezeigt, wie überdimensioniert bisher der KW-Park in Deutschland war. Vattenfall gehörte zu den Konzernen, die dieses Thema stets unterdrückt und tot geschwiegen haben. Diese völlige Überdimensionierung wurde und wird endlich durch die Energiewende korrigiert.

(Zitat:)„Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, an der Akzeptanz zu arbeiten.“ Zugleich kritisierte der Finne, der seit rund zehn Jahren in verschiedenen Funktionen für Vattenfall tätig ist, Fehlentwicklungen. „Wir haben immer mehr Planwirtschaft und immer weniger Markt. Das beunruhigt mich, das ist nicht positiv. Die Gefahr besteht, dass dadurch die Wende zu teuer wird.“

Diese Aussage gehört zum größten Witz des Interviews. Die großen 4 Konzerne haben jahrzehntelang von der Planwirtschaft im Energiebereich hervorragend gelebt und bekämpfen auch heute noch die Marktwirtschaft, wo sie nur können. Die ersten alternativen Stromanbieter mußten sich in den Markt klagen. Und gerade Vattenfall hat sich in HH den Staat in Form des SPD Senats eingekauft, um dort seine Monopole zu sichern. Hier nachzukanten wäre die Chance für Journalismus gewesen ...
(Zitat:)Vorantreiben will der Konzern auf jeden Fall seine Schadenersatzklagen gegen den von der Bundesregierung beschlossenen Atomausstieg. „Wir erwarten eine faire Kompensation für den Schaden, der uns durch den beschleunigten Atomausstieg entstanden ist.“

Ein ewiges Thema von Vattenfall ... dazu ist eigentlich alles schon gesagt und geschrieben. Alleine dafür, daß sich die SPD Chefs in Hamburg und Berlin trotzdem mit diesem Konzern gemein machen bzw. machen wollen, kann man den Glauben an das Gute in der Politik, namentlich der SPD, verlieren.
Und auch den Glauben an den Wirtschaftsjournalismus, wenn Blätter wie das Handelsblatt so einen Werbetext unhinterfragt abdrucken. Zeitungssterben? Ja bitte. Denn jedes in Wärme verbrannte Stück Holz bietet mehr Nutzen als die Verarbeitung zu Papier, auf dem dann unter dem Label "Journalismus" immer wieder solch ein Schmarrn verbreitet wird.

Dienstag, 18. Dezember 2012

Energiekonzerne mißbrauchen Netzausbau

So deutlich hat es noch kein Nachrichten-Format auf den Punkt gebracht wie Frontal21 in der letzten Ausgabe: so wie jetzt geplant dient der (Übertragungs)Netzausbau hauptsächlich dem künftigen Stromexport von Braunkohlestrom.

Zitat aus dem Beitrag:
Doch tatsächlich stellt sich die Frage nach dem Vorrang nicht mehr, denn das geplante Netz soll groß genug für alle sein - für Windstrom aus dem Norden und für voll ausgelastete Braunkohlekraftwerke der Energiekonzerne, von RWE im Westen, und von Vattenfall im Osten.
HIER geht es zur Sendung. 

Eine solche Förderung der Braunkohleverstromung durch den Netzausbau verhindert dann sogar die Energiewende im eigentlichen Sinne.
Dies ist geradezu eine perverse Logik der Braunkohlekonzerne und deren angeschlossener Lobby, zu der leider auch die Bundesnetzagentur zählt.
Denn ist es doch gerade die Energiewende, die als Pauschalbegründung für den Netzausbau herhalten muß und mit der alle berechtigten Bedenken gegen die geplante Dimension, Trassenführung, etc. von BürgerInitiativen, Umweltverbänden etc. weggewischt werden sollen.






Montag, 17. Dezember 2012

Keine Verlängerung der Laufzeit von Kohlkraftwerken

Wie berichtet gab es am vergangenen Freitag eine Abstimmung im Bundesrat über eine mögliche Laufzeitverlängerung für Deutschlands älteste Kohlekraftwerke (indem den Betreibern ab 2019 notwendige Nachrüstungen zum Schutz der Menschen und des Klimas "erspart" werden sollten, welche diese Altanlagen für den Weiterbetrieb unwirtschaftlich machen werden)

Kurz vor der Abstimmung war dieser Vorstoß öffentlich geworden, und danach gab es hinter den Kulissen wohl noch hektische Kommunikation.

Noch ist das Protokoll der Sitzung nicht online, in der veröffentlichten Beschlußfassung zu dem entsprechenden Tagesordnungspunkt steht der umstrittene Passus aber nicht mehr drin.

Heißt: die Änderung = Ausnahme von Bestandsanlagen größer 300 MW = Verlängerung ist nicht
beschlossen worden.

Ein Sieg für die Energiewende und gegen Konzern-Lobbyismus, der die gewünschte Ausnahme der künftigen Grenzwerte für Altanlagen ins Gesetz mogeln wollte.


Donnerstag, 13. Dezember 2012

Vattenfall will Geld von uns allen für eigene Reparaturkosten

Stell Dir vor, Dein PKW bleibt mit einer Panne liegen (wahlweise auch Dein Fahrrad). Und die Reparaturkosten stellst Du anschließend dem Staat in Rechnung.
Lustig, oder?
Vattenfall meint das ernst. Hier ein aktueller Beitrag des dradio über Vattenfall, den ausgesuchten Partner der Hamburger SPD für die Energiewende.

SPD Hamburg steckt tief drin in der braunen Vattenfall Soße

Erst vor ein paar Tagen schrieben wir über den Abbau von Vattenfalls Werbeausgaben. Dabei würden sich die PR-Strategen bei Vattenfall zu Weihnachten wahrscheinlich nichts sehnlicher wünschen als ein paar Milliarden mehr, um auch 2013 wieder aus allen greenwashing-Rohren zu feuern. Denn die Einschläge kommen immer näher. Erst Ende November hat das DIW eine Studie veröffentlicht, welche Vattenfalls heilige Kuh in Deutschland schlachtet: die Braunkohle.
Fazit der Studie:
Der Bau neuer Braunkohlekraftwerke lohnt sich betriebswirtschaftlich nicht und würde es erschweren, die CO2-Reduktionsziele der Bundesregierung zu erreichen. Daher gibt es in Deutschland auch keinen Bedarf, neue Braunkohletagebaue aufzuschließen, die genehmigten Abbaumengen reichen in allen Braunkohlerevieren aus, um die bestehenden Kraftwerke bis ans Ende ihrer Lebensdauer zu versorgen.

Das ist eindeutig . Entsprechend dünnheutig sind die Erwiderungen seitens Vattenfall und der Braunkohle-Lobby. Aber die größte Braunkohlelobby sitzt nicht in der Wirtschaft, sondern in der SPD. In NRW hat das jahrzehntelang Tradition. In Hamburg ist das so, seitdem mit Kohlaf Scholz ein enger Vattenfall-Buddy die SPD regiert, und die SPD und Vattenfall auch mal Personal untereinander tauschen. Also, so sieht sie in Wirklichkeit aus, die Energiewende mit der SPD Hamburg & Vattenfall: knietief in der braunen Soße.

Damit den kommenden Generationen auch in Hamburg und SH das Wasser bis zum Hals steht. 


Dienstag, 11. Dezember 2012

SPD & Grüne für Laufzeitverlängerung der KoKW ?!

update

ja, so schön kann Demokratie sein .. wenn man sich die Gesetze durch die großen Energiekonzerne schreiben läßt.

Unter dem Radar der Öffentlichkeit und damit auch der Umweltschutzinitiativen möchte mal eben am kommenden Freitag der SPD dominierte Bundesrat die Laufzeit von Deutschlands ältesten KoKW verlängern. Unter tätiger Mithilfe der Grünen Politiker in den gemeinsamen Landesregierungen?!Hoffentlich nicht.

Es geht dabei nur um 3 Worte ... mit großer Bedeutung.

Aus dem Satz über im Jahresmittel einzuhaltende Emissionsgrenzwerte, der jetzt lautet:
(1) Großfeuerungsanlagen mit einer Feuerungswärmeleistung von mehr als 300 MW sind so zu errichten und zu betreiben, dass kein Jahresmittelwert von Gesamtstaub einen Emissionsgrenzwert von 10 mg/m³ überschreitet.


soll der Satz werden:


Aus der Gesetzesvorlage, Seite 29:
§ 11, im Jahresmittel einzuhaltende Emissionsgrenzwerte, Absatz 1:

(1) Großfeuerungsanlagen, ausgenommen bestehende Anlagen, mit einer Feuerungswärmeleistung von mehr als 300 MW sind so
zu errichten und zu betreiben, dass kein Jahresmittelwert von Gesamtstaub einen Emissionsgrenzwert von 10 mg/m³ überschreitet.


Welche Bedeutung diese 3 Worte haben, kannst Du bei der Klima-Allianz nachlesen. 





Vattenfall kann auch CDU

...  wenn es um die "große" Politik geht.

Fotobeweis

Die Hamburger CDU revanchiert sich da doch gerne und klagt mal eben gegen die Inititiative zur Rekommunalisierung der Energienetze ...

Dazu ein Leserbrief:

Gerade die CDU, die in ihrer Amtszeit unter Beust finanziell alles verbockt hat, was sie verbocken konnte (HSH Nordbank, Elbphilharmonie, usw), macht sich jetzt sorgen um den Haushalt? Bürgerwille hat die CDU auch noch nie interessiert (siehe Krankenhaus-Privatisierung). Wenn die CDU wenigstens noch wirtschaftliche Kompetenz hätte, wüßte sie, daß jetzt ein guter Zeitpunkt ist, die Energienetze zurückzukaufen, bevor uns die Konzerne in den Jahrzehnten richtig bluten lassen werden. Aber das tollste: bei der CDU wedelt der Schwanz Scheuerl mit dem Hund Wersich. Daß Scheuerl nach dem Motto vorgeht "Du sollst keinen Volksentscheid haben neben mir" macht diese "Christliche" Partei auch nicht glaubwürdiger.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Vattenfall backt nur noch kleine Werbe-Brötchen

Das prmagazin hat recherchiert, daß Vattenfall Deutschland seinen Etat und sein Personal in der Kommunikationsabteilung erheblich zusammenkürzt.

Zitat:
Der Energiekonzern Vattenfall halbiert in Deutschland die Zahl der Vollzeitstellen. Grund dafür ist laut Konzernsprecher Stefan Müller eine Zwei-Drittel-Kürzung des Budgets seit 2010. Von den ursprünglich rund 150 Vollzeitarbeitsstellen in Deutschland sollen etwa 70 übrig bleiben. „Die Umsetzung der neuen Struktur soll zum Jahreswechsel erfolgen“, sagte Müller. 
Im Etat der Kommunikationsabteilung sind üblicherweise das Personal und Budget für Marketing, Werbung, Sponsoring, PR, etc. gebündelt.
Im Ergebnis heißt das: Vattenfall streicht seine Werbeausgaben und daher auch das Marketing-Personal massiv zusammen. Dies ist doppelt bemerkenswert, heißt es doch:
1. die VerbraucherInnen fallen nicht mehr auf Vattenfalls Werbemärchen rein, deshalb bringen große Kampagnen und Sponsoringaktivitäten für Vattenfall keine neuen und verhindern auch nicht den Wechsel von immer mehr bestehenden Kunden. 
2. gerade jetzt in den Zeiten der "Energiewende" müßte Vattenfall eigentlich seine Ausgaben in Bereich der Werbung erhöhen, um seine Kunden zu halten ... wenn Vattenfall denn Angebote hätte, welche die Kunden auch haben wollten. Aber als Produzent von Braunkohle, Steinkohle-, und Atomstrom bei nur ca. 1% regenerativer Erzeugung gibt es da nichts im Angebot, was Vattenfall offensiv bewerben könnte.

Vattenfall ist daher nur noch auf Sicherung der Pfründe aus, die der Komzern in Deutschland noch hat. Das sind u.a. die Energienetze in HH und Berlin, die aber auch massiv von großen gesellschaftlichen Bündnissen aus Bürgerinitiativen, Kirche, Umweltverbänden, usw. bedroht sind.  
Letzter (aber leider mächtiger) Strohhalm für Vattenfall ist daher die möglichst punktgenaue Beeinflussung von Medien und Politik durch PR- und Lobbyarbeit. Wie das wunderbar am Beispiel Hamburg aussieht, sieht mensch z.B. an dem Sponsoring des Presseballs, an der Einstellung eines SPD-Landesvorsitzenden, einer Hofierung des SPD-Bürgermeisters, an der Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt usw.

Wenn ihr also nicht mehr die BürgerInnen verarschen könnt, dann versucht Ihr es weiter mit der Beeinflussung der Medien und der PolitikerInnen, nicht wahr, liebe Verantwortliche bei Vattenfall? Leider gibt es eben auch noch viele unwissende und/oder willfährige Akteure bei den Medien und in der Politik, die Vattenfall beeinflussen kann.

 Konsequent heißt es daher auch am Ende der Meldung des permagazins:
"Einzig die Pressearbeit [bei Vattenfall] sei nicht vom Stellenabbau betroffen."

Ach ja: Schöne und besinnliche Weihnachtsgrüße an die "Kollegen" im Überseering. Wobei unser frommer Wunsch an Euch ist: ihr würdet in Zukunft noch häufiger kleine Brötchen backen statt kleine Kinder euer greenwashing backen zu lassen ...

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Homann erklärt uns einen Saftladen

Die ZEIT veröffentlicht einen Artikel über einen NICHT drohenden Blackout ... und gibt dann dem Chef der Deutschen Netzagentur viel Raum für seine raumgreifenden Phantasien:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-12/stromausfall-netzagentur

Was für ein sinnloser Artikel.

Was man wissen sollte: Die Netzagentur und namentlich ihr Chef, Herr Homann, sind ein ausgewiesener Freund der großen Stromkonzerne und großer Lösungen, Kraftwerke, Netzausbau. Also ein Freund all der Dinge, wo man Milliarden bewegen und verdienen kann. Alles, was mit kleinteiligen, autarken, dezentralen, selbstbestimmten Erzeugungsleistungen zusammenhängt, mag die Netzagentur nicht sonderlich.

Ich versuche es mal mit einem Vergleich:

Nehmen wir an, Homann verträte Apfel-Großhändler, die fleißig ihre Äpfel an die Safthersteller und Privatverbraucher liefern.

Dann würde der Text heißen:


Homann hält es daher für überflüssig, dass sich Safthersteller selbst stärker im Anbau von eigenen Apfelbäumen engagieren.

Auch die Verbraucher warnte der Chef der Netzagentur vor Autarkiebestrebungen beim Apfelanbau: "Das wäre Geldverschwendung. So ist der Apfelmarkt keinesfalls gedacht." Der Apfelbaum im Garten etwa biete keine reale, sondern nur eine rechnerische Selbständigkeit. "Der Apfel bleibt ja nicht vor Ort, sondern fällt weit vom Baum", erklärte er.

Und?
Würde die ZEIT so einen Schwachsinn verbreiten?
Nein.
Aber bei der Energiewende fragt nur selten einer der Journalisten vor dem Hinschreiben, was für ein Lobby-Gewäsch er da gerade weiterverbreitet.
Richtig ist:
immer mehr Betriebe in Deutschland versorgen sich selber, z.B. mit BHKWs, weil sie es können. Und weil sie unabhängig von den Stromkonzernen und deren Preispolitik sein wollen. Das ist keine Geldverschwendung, das nennt man Unternehmertun, Herr Homann. Gleiches gilt für die Privatverbraucher, die sich Solaranlagen aufs Dach setzen, oder Genossenschaften oder sonstige Akteure, die Teil der Energiewende sind.

Mittwoch, 21. November 2012

Schuld sind immer die anderen

Wenn man dem SPD Genossen und Neu-Vattenfaller Hauke Wagner auf einem Podium zuhört, kann man erahnen, was für eine goldene für die Hamburger SPD doch die HEW Zeit war. Nur erahnen deshalb, weil sich die Vorzeichen geändert haben: dominierte früher die SPD die Geschicke der HEW zu ihrem Vorteil, so ist es heute Vattenfall, das die SPD fest im Griff hat. Hörbar z.B. dann, wenn man den Vattenfaller Wagner über die „demokratische Legitimation“ eines SPD Senats unter Olaf Scholz reden hört, was die heimlich ausgedealten Senatsverträge mit Vattenfall und E.ON angeht. Wagner schafft es dabei mehr oder weniger gekonnt, den Fall Mappus auszublenden, der als „demokratisch legitimierter“ Ministerpräsident ebenfalls heimliche Verträge schloß, die nun aber ein Fall für die Staatsanwaltschaft geworden sind. Eine gewonnene Landtagswahl legitimiert eben gerade nicht dazu, Konzernen Vorteile zu verschaffen, nur weil man als gewählter Volksvertreter und/oder Parteichef glaubt, daß man allmächtig sei.

Es blieben nicht die einzigen Gedankengänge, die Wagner am Dienstag abend im Bürgerforum Altona exklusiv für sich hatte, als es um das Thema „Wem gehört dieEnergiewende?“ ging. Vielleicht lag es auch einfach daran, daß er sich mit konkreten Aussagen auf dem Podium und zu den Fragen der Zuhörerschaft nur ausweichend und schwammig äußerte. Erstaunlich ist immerhin, daß es mit einem Zusammengehörigkeitsgefühl im Vattenfall Konzern zappenduster aussehen muß. Schuld sind jedenfalls immer die anderen Kollegen. Klagen gegen den Atomausstieg? Nicht das Arbeitsfeld von Herrn Wagner. Braunkohletagebaue? Nicht die Baustelle von Herrn Wagner. Kohlekraftwerk Moorburg? Nicht auf dem Mist von Herrn Wagner gewachsen. Neues Großkraftwerk in Wedel? Nicht … halt, doch, dafür ist ja Herr Wagner zuständig, darf er aber leider nichts zu sagen, weil das Erörterungsverfahren ja noch läuft und ihm sonst wer auch immer aus dem Vattenfall Konzern ganz ganz schlimme Dinge antut. Wahrscheinlich die Kollegen aus der AKW-, Braunkohle- und Moorburg-Abteilung ...

Neue Erkenntnisse des Abends vom SPDattenfall Mann? Fehlanzeige. Insofern hat sich leider nichts geändert, seitdem sich Hauke Wagner vor 2 Monaten zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentierte und bereits damals die Aussage machte, nichts sagen zu dürfen. Gestern im BIB Altona waren wieder zahlreiche WedelerInnen anwesend, und ihre Enttäuschung muß groß gewesen sein. Bereits wie ein "Vattenfall-Profi" trat Wagner auf, als er den Anwesenden klar machen wollte, Vattenfall hätte doch die Menschen in Wedel aus rechtlichen Gründen gar nicht vor dem Start des Genehmigungsverfahrens von sich aus informieren dürfen! Auf die berechtigte Nachfrage des Moderators, welches Gesetz denn um Himmels Willen in Deutschland einem Konzern eine Bürgerbeteiligung verbiete, wußte Wagner dann aber auch keine Antwort. 
Am Ende des Abends gab es für Herrn Wagner immerhin höflichen Applaus, als der Moderator sich bei Hauke Wagner für seine Bereitschaft dankte, sich auf dem Podium der voraussehbar kritischen Meinung des Publikums zu stellen. Der Hinweis war fair und der Applaus berechtigt. Aber reicht das aus? Oder andersherum gefragt: Was lief und läuft in einem Konzern schief, wenn man jetzt schon die Mitarbeiter der selbsternannten Stadtwerke Hamburgs dafür beklatschen muß, wenn sie sich auf einem Podium der Öffentlichkeit stellen? Die Antwort kann nur sein: eine Menge. Und was da hinter den Kulissen läuft, kann die Allgemeinheit nur erahnen. Aber: das ist nicht das Problem der HamburgerInnen!
Wir HamburgerInnen haben wie alle Menschen weltweit andere Probleme bzw. Herausfordrungen wie den menschengemeachten Klimawandel, der auch gestern abend Thema war. Und klar wurde: ein Konzern, der so mit sich selbst beschäftigt ist wie Vattenfall, kann hier nicht zu einer Lösung beitragen. Wie auch mit einer Konzernspitze (national wie international), die
1. die Energiewende hierzulande völlig verschlafen hat und sich sein verspätetes Aufwachen jetzt durch Milliardenklagen bezahlen lassen möchte
2. international noch gar nichts dazugelernt hat und sogar neue Atomkraftwerke bauen möchte

Herr Braasch vom BUND HH wies Herrn Wagner denn auch zurecht darauf hin, daß er (Wagner) ja als eingekaufter "Beschützer" des 25,1% Beteiligungs-Modells der SPD mit Vattenfall mittelbar dafür sorgt, daß der Vattenfall Konzern neue Atomkraftwerke in Schweden baut. Aber, aber, Herr Braasch ... erinnern sie sich doch bitte: für die AKWs sind doch die anderen zuständig, Herr Wagner baut inzwischen die Energiewende ... ganz für sich allein. Aber genau so läuft die Energiewende nämlich nicht, und deshalb war der Abend gestern der beste Beweis, daß die Energiewende in Deutschland weder von den 4 Energieriesen Vattenfall, E.ON, RWE u. EnBW ausgegangen ist noch heute von diesen getragen wird. Einzelne Akteure in einem Konzern wie Vattenfall, die wie Hauke Wagner vielleicht sogar ehrlich bemüht sind, müssen zwangsläufig scheitern.

Mehr noch: Wenn es ein Konzern wie Vattenfall schafft, aus einem Mann wie Wagner, der im Sommer 2012 angetreten war, den Konzern laut eigener Aussage zumindest in seinem Aufgabenbereich „zu demokratisieren“ und für Transparenz zu sorgen, in nur 2 Monaten den gefühlt 20. Pressesprecher Vattenfalls zu machen mit der summa cum laude Ausbildung in „verschweigen, verleugnen, drumrumreden“ … dann muß diesem Konzern auch im Sinne seiner MitarbeiterInnen schnellstmöglich die rote Karte gezeigt und der Volksentscheid über die Energienetze gewonnen werden. Und die Zeichen dafür stehen für die HamburgerInnen gut. Denn wenn den alten Herren bei Vattenfall wie dem lieben Märchenonkel Pieter Wasmuth und dem SPD König Kohlaf von Scholz nichts anderes einfällt, als junge und durchaus mutige Nachwuchskräfte wie Hauke Wagner auf offener Bühne zu verschleißen (und auf offener Straße unlautere Werbung zu machen), dann ist es quasi eine Pflicht, daß wir alle gemeinsam das Energie-Joch Vattenfalls in dieser Stadt abwerfen.

Fazit des Abends:
„Wem gehört die Energiewende?“ Vattenfall und der SPD Hamburg jedenfalls nicht, und das ist gut so!

Donnerstag, 8. November 2012

... und frag mich nicht nach einem Sinn

... ich liebe Dich, ohne zu denken, ich liebe Dich, laß es geschehen.

So oder so ähnlich singen es sich die SPD Hamburg & Vattenfall vor, wenn sie sich zu ihren energiepolitischen Kungelrunden treffen, besonders wenn es um das neue geplante Mega-Kraftwerk in Wedel angeht.... ist jedenfalls anzunehmen. 

Ach, wie schade ist es, wenn die Realität die beiden Liebenden vielleicht doch eines Tages zum Nachdenken zwingt:

Zitat aus dem Pinneberger Tageblatt:
zu den neuen Ausbauplänen der Landesregierung SH:
Bis Mitte des Jahrzehnts könnte die Gesamtleistung der Onshore-Windanlagen im Norden von derzeit 4000 auf 9000 Megawatt steigen. Dem Ziel, die Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen auf 300 Prozent des Bedarfs im Land zu steigern, komme das Land mit dem jetzigen Beschluss näher, sagte Albig.

Wo hier im Norden dann noch Platz ist für die 1600 MW el. Leistung aus dem KoKW Moorburg und die fast 500 MW el. Leistung aus dem geplanten neuen Gaskraftwerk in Wedel, wissen nur die SPD HH und Vattenfall... auch nicht.

Aber was kümmert Liebende schon die bittere Realität bzw. solange Vattenfall das neue GuD mit tätiger Mithilfe der SPD Hamburg auf Kosten aller BürgerInnen bauen darf, braucht man ja nicht dem Sinn fragen ....


Dienstag, 6. November 2012

Altmeier hat sie nicht mehr alle!

Aber einen behält er: Der Atomlobbyist Gerald Hennenhöfer, derzeit Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit geht nach Informationen des NDR nicht zum Ende des Jahres in Pension. Offenbar hat Bundesumweltminister Altmaier seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert.

Mehr Infos dazu bei den Kollegen von umweltfairändern

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Matthias Iken ist Hamburger Meister der Tatsachenverdrehung

... aber nicht der Worte.

Matthias Iken, Schreiberling im Dienste des Hamburger Abendblatts, hat mal wieder einen die Tatsachen verdrehenden Kommentar abgegeben.


stop-greenwashing meint: Ehre wem Ehre gebührt ... und dieser Iken Kommentar ist auf so schlechtem Niveau, daß ihm keine Ehre gebührt und damit auch keine Erwiderung. Ikens Kommentar wirkt für sich. Und wer dann tatsächlich noch mehr über die beschränkte Sichtweise von Hr. Iken wissen möchte, wird HIER fündig.

Dienstag, 9. Oktober 2012

GuD Wedel: Vattenfalls Vorteile sind Schall und Rauch

In der WELT erschien ein guter Bericht zum zu Ende gehenden Einwendungsverfahren gegen das neue Vattenfall Gaskraftwerk in Wedel.

Vattenfall verweist am Ende des Artikels auf die Vorteile des GuD-Kraftwerkes, die nach Ansicht des Konzerns bestehen (Zitat):
Es sorgt für weniger Lärm und schlechte Luft als das bisherige Kohlekraftwerk. Es werde kein Kühlwasser aus der Elbe mehr benötigt. Die Stromerzeugung sei flexibler; überschüssige Windenergie könne zudem im Kraftwerk gespeichert werden. Der Lieferverkehr rund um das Kraftwerk könne verringert werden. Und es entfalle die Kohleentladung per Schiff.

DAS sollen die Vorteile des neuen Kraftwerks sein?! Dann ist zu hoffen, das die EinwenderInnen Erfolg haben werden.
Schauen wir uns die sogenannten Vorteile mal an:
Es sorgt für weniger Lärm
> nachweislich falsch: das neue KW selbst ist im durchgehenden Betrieb lauter als das jetzige, was die Vattenfaller vor Ort auch inzwischen zugeben. Außerdem ist die Ifraschall-Gefahr des neuen KWs sehr viel höher als beim jetzigen.

 und schlechte Luft als das bisherige Kohlekraftwerk
> "Schlechte Luft" klingt ja hochwissenschaftlich: falls Vattenfall damit den CO2 Ausstoß meint: die Größe und die geplante Betriebsweise lassen darauf deuten, das in Wedel künftig sogar mehr CO2 ausgestoßen wird als bisher. Anders lautende belastbare öffentliche Zusagen seitens Vattenfall gibt es nicht. Möglicherweise raucht das neue GuD auch erheblich mehr als das KoKW wegen der enormen Mengen an Wasserdampf.

Es werde kein Kühlwasser aus der Elbe mehr benötigt.

>Das neue KW benötigt sehr wohl Kühlung. Vattenfall darf (wieder laut eigener Aussage) jedoch in Zukunft kein Elbwasser mehr verwenden, weil das KoKW Moorburg bereits die Elbe aufheizt. Stattdessen muß Vattenfall auf Luftkühlung ausweichen, was genau den oben genannten höheren Lärmpegel im Betrieb verursacht.

Die Stromerzeugung sei flexibler ...
> aber das ändert nichts daran, daß am Standort SH nach den Plänen der Landesregierung SH überhaupt KEIN neues fossiles Großkraftwerk zur Stromerzeugung benötigt wird! Außerdem zur Erinnerung: das KoKW Moorburg soll laut Vattenfall immer noch ans Netz gehen mit alleine bereits ca. 6x soviel el. Leistung wie das jetzige KoKW Wedel.

überschüssige Windenergie könne zudem im Kraftwerk gespeichert werden.
> das Kraftwerk speichert gar nichts. Der geplante Warmwasserspeicher hat mit dem Kraftwerk an sich nichts zu tun und könnte auch ohne Kraftwerk gebaut und betrieben werden. Außerdem speichert der auch keinen Strom, sondern nur warmes Wasser, aufgeheiz durch Tauchsieder... u.U. betrieben durch Kohlestrom aus Moorburg.

Der Lieferverkehr rund um das Kraftwerk könne verringert werden.

> es existiert noch gar keine Gasleitung zum Gelände! Die Planung dafür ist so risikoreich, daß es dafür ein eigenständiges Genehmigungsverfahren wird. Und dann muß die Gastrasse zusätzlich zum neuen Kraftwerk gebaut werden. Vattenfall rechnet mit bis zu 8 Jahren intensiver Bauzeit für den Neubau der Gastrasse, des GuD und Abbau des KoKW ... mit enormen Lieferverkehr.

 Und es entfalle die Kohleentladung per Schiff.
> die Anlieferung per Schiff ist relativ umweltfreundlich und erfolgt ca. 1x im Monat. Das stört die Anwohner erheblich weniger als der künftige Dauerlärm! (Daß das KokW Wedel trotzdem an sich eine Drecksschleuder ist und wie jedes KoKW abgeschaltet gehört, hat damit nichts zu tun)

Wenn man sich die Webseite der Bürgerinitiative ansieht, wird klar:
Die BürgerInnen sind froh, daß das alte KoKW endlich weg kommt, was Vattenfall bereits vor Jahren versprach. Und den Menschen ist auch klar, daß der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Aber die Menschen sind auch nicht so dumm zu glauben, es gäbe nur die Möglichkeit, ein Großkraftwerk durch ein neues zu ersetzen ... und das an einem offensichtlich ungeeigneten Standort!

Wie gesagt: wenn das jetzt die Vorteile des GuD sein sollen, haben die BürgerInnen in Wedel sehr gute Chancen, das VF keine Genehmigung erhält … zu Recht.