Samstag, 2. Juli 2011

„Verschlossene Auster“ 2011 geht an die vier Atomkonzerne RWE, EnBW, Vattenfall und EON

Ein Hoffungsschimmer am Horizont des deutschen Journalismus, der anscheinend doch noch in der Lage ist, die Lobbyarbeit der deutschen AKW-Betreiber als das darzustellen, was sie ist: Propaganda. Vom Hamburger Abendblatt sind wir da ja anderes gewöhnt. Die Journalistenvereinigung "Netzwerk Recherche" hat ihren für die AKW-Betreiber wenig schmeichelhaften Preis jedenfalls dieses Jahr an die 4 Atomkonzerne vergeben. Die Jury beginnt ihre Begründung mit den folgenden Worten:

Sie haben beschönigt, beeinflusst und verheimlicht. Sie haben einen massiven Lobbydruck ausgeübt, auch dann noch, als viele Bürger öffentlich protestierten: Die "Verschlossene Auster", der Negativ-Preis der Journalistenvereinigung netzwerks recherche e.V. für den „Informationsblockierer des Jahres“, geht 2011 an die vier großen Atomkonzerne RWE, EnBW, Vattenfall und E.ON. 
Das sagt eigentlich schon alles. Trotzdem lohnt es, die gesamte Begründung und die Laudatio seitens Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, zu lesen, weil dort nochmals deutlich wird, wie massiv die 4 Konzerne mit ihren Lügen (und leider sind es tatsächlich Lügen, nicht nur Halbwahrheiten) die öffentliche Meinung zu beeinflussen suchen.
HIER gibt es die Zusammenfassung, und HIER die (kurzweilige) Laudatio in voller Länge.

Und HIER gibt es die Gegenrede von  Guido Knott,Sprecher des E.ON-Konzerns. Auch sehr erhellend, wenn auch nicht neu: gute Rhetorik, wenig keine Substanz.

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