Mittwoch, 24. Oktober 2012

Matthias Iken ist Hamburger Meister der Tatsachenverdrehung

... aber nicht der Worte.

Matthias Iken, Schreiberling im Dienste des Hamburger Abendblatts, hat mal wieder einen die Tatsachen verdrehenden Kommentar abgegeben.


stop-greenwashing meint: Ehre wem Ehre gebührt ... und dieser Iken Kommentar ist auf so schlechtem Niveau, daß ihm keine Ehre gebührt und damit auch keine Erwiderung. Ikens Kommentar wirkt für sich. Und wer dann tatsächlich noch mehr über die beschränkte Sichtweise von Hr. Iken wissen möchte, wird HIER fündig.

Dienstag, 9. Oktober 2012

GuD Wedel: Vattenfalls Vorteile sind Schall und Rauch

In der WELT erschien ein guter Bericht zum zu Ende gehenden Einwendungsverfahren gegen das neue Vattenfall Gaskraftwerk in Wedel.

Vattenfall verweist am Ende des Artikels auf die Vorteile des GuD-Kraftwerkes, die nach Ansicht des Konzerns bestehen (Zitat):
Es sorgt für weniger Lärm und schlechte Luft als das bisherige Kohlekraftwerk. Es werde kein Kühlwasser aus der Elbe mehr benötigt. Die Stromerzeugung sei flexibler; überschüssige Windenergie könne zudem im Kraftwerk gespeichert werden. Der Lieferverkehr rund um das Kraftwerk könne verringert werden. Und es entfalle die Kohleentladung per Schiff.

DAS sollen die Vorteile des neuen Kraftwerks sein?! Dann ist zu hoffen, das die EinwenderInnen Erfolg haben werden.
Schauen wir uns die sogenannten Vorteile mal an:
Es sorgt für weniger Lärm
> nachweislich falsch: das neue KW selbst ist im durchgehenden Betrieb lauter als das jetzige, was die Vattenfaller vor Ort auch inzwischen zugeben. Außerdem ist die Ifraschall-Gefahr des neuen KWs sehr viel höher als beim jetzigen.

 und schlechte Luft als das bisherige Kohlekraftwerk
> "Schlechte Luft" klingt ja hochwissenschaftlich: falls Vattenfall damit den CO2 Ausstoß meint: die Größe und die geplante Betriebsweise lassen darauf deuten, das in Wedel künftig sogar mehr CO2 ausgestoßen wird als bisher. Anders lautende belastbare öffentliche Zusagen seitens Vattenfall gibt es nicht. Möglicherweise raucht das neue GuD auch erheblich mehr als das KoKW wegen der enormen Mengen an Wasserdampf.

Es werde kein Kühlwasser aus der Elbe mehr benötigt.

>Das neue KW benötigt sehr wohl Kühlung. Vattenfall darf (wieder laut eigener Aussage) jedoch in Zukunft kein Elbwasser mehr verwenden, weil das KoKW Moorburg bereits die Elbe aufheizt. Stattdessen muß Vattenfall auf Luftkühlung ausweichen, was genau den oben genannten höheren Lärmpegel im Betrieb verursacht.

Die Stromerzeugung sei flexibler ...
> aber das ändert nichts daran, daß am Standort SH nach den Plänen der Landesregierung SH überhaupt KEIN neues fossiles Großkraftwerk zur Stromerzeugung benötigt wird! Außerdem zur Erinnerung: das KoKW Moorburg soll laut Vattenfall immer noch ans Netz gehen mit alleine bereits ca. 6x soviel el. Leistung wie das jetzige KoKW Wedel.

überschüssige Windenergie könne zudem im Kraftwerk gespeichert werden.
> das Kraftwerk speichert gar nichts. Der geplante Warmwasserspeicher hat mit dem Kraftwerk an sich nichts zu tun und könnte auch ohne Kraftwerk gebaut und betrieben werden. Außerdem speichert der auch keinen Strom, sondern nur warmes Wasser, aufgeheiz durch Tauchsieder... u.U. betrieben durch Kohlestrom aus Moorburg.

Der Lieferverkehr rund um das Kraftwerk könne verringert werden.

> es existiert noch gar keine Gasleitung zum Gelände! Die Planung dafür ist so risikoreich, daß es dafür ein eigenständiges Genehmigungsverfahren wird. Und dann muß die Gastrasse zusätzlich zum neuen Kraftwerk gebaut werden. Vattenfall rechnet mit bis zu 8 Jahren intensiver Bauzeit für den Neubau der Gastrasse, des GuD und Abbau des KoKW ... mit enormen Lieferverkehr.

 Und es entfalle die Kohleentladung per Schiff.
> die Anlieferung per Schiff ist relativ umweltfreundlich und erfolgt ca. 1x im Monat. Das stört die Anwohner erheblich weniger als der künftige Dauerlärm! (Daß das KokW Wedel trotzdem an sich eine Drecksschleuder ist und wie jedes KoKW abgeschaltet gehört, hat damit nichts zu tun)

Wenn man sich die Webseite der Bürgerinitiative ansieht, wird klar:
Die BürgerInnen sind froh, daß das alte KoKW endlich weg kommt, was Vattenfall bereits vor Jahren versprach. Und den Menschen ist auch klar, daß der Strom nicht aus der Steckdose kommt. Aber die Menschen sind auch nicht so dumm zu glauben, es gäbe nur die Möglichkeit, ein Großkraftwerk durch ein neues zu ersetzen ... und das an einem offensichtlich ungeeigneten Standort!

Wie gesagt: wenn das jetzt die Vorteile des GuD sein sollen, haben die BürgerInnen in Wedel sehr gute Chancen, das VF keine Genehmigung erhält … zu Recht.


Montag, 1. Oktober 2012

Vattenfall macht`s nicht mit jedem

HIER hatte "stop greenwashing" noch berichtet, wie Vattenfall und SPD Senat miteinander kuscheln. Eine aufmerksame Leserin hat uns jetzt darauf aufmerksam gemacht, daß Vattenfall sich aber nicht an jeden ran macht ... bzw. nicht jeden an sich ran läßt. Zumindest dann, wenn es sich um kritische Journalisten handelt. Das haben jedenfalls die Kollegen von ALTONA.INFO, einer unabhängigen Lokalzeitung für Hamburg-Altona, gemerkt. HIER geht es zu dem Artikel.