Sonntag, 29. November 2015

Lars Haider fliegt über das Kuckucksnest

Lars Haider ist irre.

Das ist die einzige Ausrede, die man für den Chefredakteur des Hamburger Abendblatts gelten lassen kann. Ob das reicht, damit er seinen Job behält, sollten seine Arbeitgeber klären. Schnell. Denn mit Haider weiterhin auf diesem Posten blamiert sich das selbsternannte Leitmedium Hamburgs mit jedem Tag mehr.

Beweis des irren Geisteszustandes Haiders ist dessen Kommentar zur Abstimmung beim Olympia-Referendum, die auch eine krachende Niederlage des Abendblatts ist, die sich zum Leitmedium der Bewerbungskampagne gemacht hatte. Motto: Kritisches Hinterfragen der Bewerbung unerwünscht.


Den Kommentar gibt es hier.
Kostproben:
Aber dann kamen die Flüchtlingskrise, die Korruptionsskandale im deutschen und im weltweiten Fußball, die Terroranschläge in Paris – ein schwieriges, offenbar ein unmögliches Umfeld für eine Olympiabewerbung. Und viele Hamburger dachten: Haben wir jetzt nicht andere Probleme als die Spiele? Zumal die Stadt mit Bürgermeister Olaf Scholz an der Spitze die Finanzierung zwar transparent offenlegte, aber den Wählern auch eine schwer zu fassende Zahl zumutete: 11,2 Milliarden Euro. Weniger wäre für das Referendum besser gewesen, aber eben nicht ehrlich.

Klare Meinung Haiders: die Hamburger sind alles Kleingeister und Feiglinge. Kein Wort von den kritischen Nachfragen, was denn das neue an Hamburgs Bewerbung sei bei Kosten von 11 Milliarden? Was sei daran kleiner und nachhaltiger? Kein Wort davon, daß es sich die Hamburger eben nicht leicht gemacht haben, sondern in den letzten Wochen nach Wahrheiten gesucht haben unter der Decke der zuckersüßen Emotionen, die Menschen wie Haider ausgebreitet hatten.

Aber es kommt noch besser:
Er (der Senat) kann von Glück sagen, dass es über den Bau von HafenCity und Elbphilharmonie keine Volksentscheidung gegeben hat. Nach den Erfahrungen mit Olympia kann man davon ausgehen, dass beide Projekte krachend gescheitert wären.

Ach so, Herr Haider: Wie schade, daß die HamburgerInnen nicht abstimmen durften, ob sie genauso wie ein paar repräsentationsgeile Machtpolitiker der Meinung gewesen wären, ob 1 Millarde Euro alleine für den Bau + weitere laufende Subventionen ein angemessener Preis für eine neue Konzerthalle gewesen sind. Immerhin ist Haider an dieser Stelle ehrlich: er schreibt ausdrücklich "Glück für den Senat" ... nicht "Glück für Hamburg".

Denken Sie eigentlich noch, oder schreiben Sie nur?

Die "Krönung" kommt zum Schluß:
Sagen wir es, wie es ist: Von außen betrachtet hat sich Deutschland mit Hamburg in einer Form blamiert, wie man es kaum für möglich gehalten hätte – auch wenn der Hauptgrund vermutlich die schwierige Weltlage gewesen ist. Schnell werden Stimmen laut werden, wie man denn überhaupt auf die Idee kommen konnte, mit dieser relativ unbekannten Stadt ins Rennen zu gehen. In die olympische Geschichte wird Hamburg eingehen als der Bewerber, der sich selbst um eine große Chance gebracht hat

In der Selbstgefälligkeit Haiders kommt die ähnliche Münchner Abstimmung 2013 nicht vor. Zum anderen ingnoriert Haider, daß mehrere andere Städte bereits von sich aus die Bewerbung für 2024 zurückgezogen haben. Die Blamage für Hamburgs Politiker besteht nur darin, daß in den anderen Städten die Politiker es selbst waren, die vernünftig reagiert haben. Nur in Hamburg mußte die Bevölkerung erst Scholz per Referendum zeigen, wie ordentliches Regieren geht.

Und gar nicht auszudenken, wie sich Hamburg 2024 in der Welt blamiert hätte ... mit Lars Haider und dem Hamburger Abendblatt.

Freitag, 20. November 2015

Der GröBaZ Scholz weiht das Kohlekraftwerk Moorburg ein

Quelle: demokratisch-links.de

Der eine war ein großer und hat die Sturmflut bekämpft,

der andere ist ein Gernegroß und sorgt für die nächste.
Quelle: paolo-calleri.de

Lohnenswert zu sehen und zu hören: Der Filmbeitrag des NDR zur Einweihung des Kohlekraftwerk Moorburg.

Sonntag, 15. November 2015

Nicht immer sind die wichtigsten Antworten auch die richtigsten ...

Auch gute Journalisten haben mal schlechte Tage. Wie Jakob Schlandt, als er seinen Artikel "Die wichtigsten Antworten zum Ausstieg aus der Braunkohle" verfaßte.

Gut, der Begriff "wichtig" ist subjektiv auszulegen: was dem einen wichtig erscheint, ist dem anderen total egal.
Jedoch erscheint es uns doch nicht ganz unwichtig, daß es bei der aktuellen Vereinbarung zwischen Gabriel und seinen Kohlefreunden zumindest faktisch nicht um den Ausstieg aus der Braunkohle geht.
Grund:
> es geht nur um eine klitzekleine Kapazität für die Stilllegung von 2700 MW el.
> zum Vergleich: das Braunkohle-KW in Neurath hat alleine 4400 MW el Leistung ...
> zur Info: Summe installierte Leistung an Braunkohle-Kraftwerke in D: ca. 21.400 MW

Diese Info hätte man durchaus in einem Artikel mit den "wichtigsten Antworten" von einem Fachjournalisten wie Schlandt erwarten können. Aber ließe sich dies noch verschmerzen, ist eine andere Aussage von Schlandt durchaus kritischer zu sehen. Denn schon in der Subline schreibt Schlandt:
"Viele Braunkohle- und alle Atomkraftwerke gehen in den nächsten Jahren vom Netz. Die Unsicherheit für das Stromnetz steigt deshalb."

Das mit der Unsicherheit versucht Schlandt dann im Text mit vermeintlichen Expertenaussagen zu unterstreichen. So wird u.a. Felix Matthes vom Öko-Institut zitiert:
 Felix Matthes ist ebenfalls skeptisch: "Es könnte nach dem Abschalten der Braunkohle-, vor allem aber der Kernkraftwerke durchaus eng werden bei der Stromerzeugung. Die Politik hat sich zu Experiment mit ungewissem Ausgang entschieden."
Matthes wäre sicherlich verwundert, wüßte er von seinem Satz in diesem Kontext. Denn mitnichten sieht das Öko-Institut die Abschaltung von Braunkohle- oder Atomkraftwerken kritisch für die Stromversorgung. Kritisch sieht das Öko-Institut es nur, wenn der Staat gleichzeitig den weiteren Ausbau von EE-Kapazitäten und flexiblen Gaskraftwerken abwürgt (wie es aktuell passiert). Ohne dieses Wissen muß man jedoch das Zitat von Matthes an dieser Stelle falsch verstehen.

Auch das Fazit von Schlandt ist mindestens mißverständlich. Schlandt schreibt:
Welche Kraftwerke ersetzen die vom Netz gehenden Braunkohle-Anlagen?
Die erneuerbaren Energien sind außen vor, denn sie werden unabhängig vom Stromgroßhandel über das Erneuerbare-Energie-Gesetz gefördert. Am Strommarkt werden vom allem Steinkohlekraftwerke davon profitieren, dass die alten Braunkohleblöcke vom Netz gehen. Sie sind die günstigsten Kraftwerke, die die Lücke (sic!) decken können und werden deshalb einspringen, [...]
Das ist so nicht richtig. Richtig ist an dieser Stelle: Die paar Braunkohleblöcke, die Siggi den Energieversorgern mit dem Geld der Steuerzahler jetzt abkauft, werden überhaupt nicht ersetzt. Weder von EE noch von konventionellen Kraftwerken. Denn es gibt überhaupt keine Lücke. Die Kapazität lief bisher am Markt vereinfacht gesagt einfach mit und sorgt(e) u.a. an bestimmten Tagen für die berüchtigten Überkapazitäten im Stromnetz. Insofern ist es auch näher an den Tatsachen, daß die Abschaltung der Braunkohle-Blöcke für mehr Netzstabilität sorgen wird.

Wie gesagt: auch Blogger wie Jakob Schlandt haben schlechte Tage. Daß er es besser kann, zeigt er regelmäßig als Herausgeber unter http://phasenpruefer.info. So soll die kleine Kritik hier ein Ansporn sein für künftige Antworten.

Montag, 9. November 2015

Was dem einen sein Rennpferd ...

... ist dem anderen sein totes Pferd:

DIE WELT, 17.07.15
Zitat Pieter "Mr. Lagerfeuer" Wasmuth im Interview:
Aber: Das Kraftwerk Moorburg ist technologisch betrachtet ein Rennpferd, das unter den gegebenen Restriktionen derzeit wie ein Ackergaul genutzt wird. Wir müssen uns doch fragen, gerade vor dem Hintergrund des Klima- und Umweltschutzes, warum wir dieses immense Potenzial an Fernwärme nicht ausschöpfen.

Hamburger Abendblatt, 9.11.2015
Zitat Umweltsenator Kerstan:
Man soll ein totes Pferd nicht weiterreiten. Der Bau dieses Kraftwerks war ein Fehler. Der Bau einer Leitung von dort in den Westen ist teuer und politisch und in der Bevölkerung nicht durchsetzbar. Daran wird sich nichts mehr ändern.

Und nun darf jede/r selber entscheidenden, wer näher an der Wahrheit dran ist ... 

Donnerstag, 24. September 2015

Es wird eng für Olaf Scholz

Lange hat Olaf Scholz Vattenfall und damit auch seinem persönlichen Prestigeprojekt die Treue gehalten. Er setzte sich sogar der Tatsache aus, wortbrüchig zu werden. Trotz seines verlorenen Volksentscheids (zur Erinnerung: die HamburgerInnen haben mit JA gestimmt) hat er lange versucht, die Niederlage zu ignorieren. Das erinnert an einen SPD-ex Bundeskanzler, der auch (s)eine Niederlange lange nicht anerkennen wollte. Ok, nicht verwunderlich, schließlich waren sich Scholz und Schröder auch sonst in vielen Dingen einig.

Aber jetzt muß Schluß sein.
Jetzt darf es nicht mehr um die persönliche Eitelkeit eines Mannes gehen, der noch vor einigen Jahren stolz darauf war, daß er es wäre, der das gigantische KoKW Moorburg einweihen dürfe.
Und auch wenn Kohlaf sich innerlich diesem "ingenieurgetriebenem Meisterstück" (O-Ton Scholz) sicherlich immer noch verbunden fühlt, so ist er doch auch genug Machtmensch, um den innerparteilichen Konflikt mit den fortschrittlichen Genossen nicht auf die Spitze zu treiben, die ihm schon beim Volksentscheid nicht gefolgt sind. Und verzichtet daher nach Auskunft der Senatspressestelle auf eine Kommentierung der erfolgten Inbetriebnahme.
Dieser Verzicht fiel ihm sicherlich auch deshalb leicht, weil er doch erwarten konnte, ein anderes großes Vattenfall Kraftwerk einweihen zu können. Nicht ganz so groß, aber dafür mit diesem gewissen Hauch an "Innovation", der auch bei der kohlekritischen Bevölkerung anzukommen versprach.
Und auch wenn Genosse Olafs Euphorie spätestens mit dem Volksentscheid einen herben Dämpfer erlitten hatte (schließlich hatte er das zu bauende Vattenfall Gaskraftwerk in Wedel zum Herzensstück seines Modells der "Rekommunalisierung light" erklärt), so versuchte er doch noch zu retten, was "groß, stark und mächtig" ist und deshalb eben gut zum GröBaZ paßt. Ein Gutachten, von der treuen Vasallin Blankau in der BSU in Auftrag gegeben und von einem von der BSU handverlesenen (und alleine in 2014 mit Aufträgen i.H.v. 220.000 Euro versehen) Gutachter erstellt, sollte das geplante GuD als weiterhin beste Möglichkeit für die Nachfolge des KoKW Wedel darstellen.

Dumm nur für Olaf Scholz, daß die NGOs, die den Volksentscheid initiiert und durchgeführt hatten, auch noch nach dem gewonnenen Wahltag ein Interesse an der Hamburger Energie zeigten. Und von dem Gutachtenauftrag erfuhren und durch sanften Druck dafür sorgten, mit am Tisch zu sitzen. So wurde den Gutachtern von BET auch schnell klar, daß sie hier kein legeres Auftragsgutachten würden abliefern können, wollte BET nicht seinen guten Ruf verspielen. Denn mit den NGOs saßen auf einmal nicht wie üblich nur überarbeitete PolitkerInnen oder gelangweilte Beamte in ungewollten Nachmittagsrunden mit am Tisch, sondern motivierte unabhängige Experten, die sich teils schon seit Jahren mit der Hamburger Fernwärme beschäftigt hatten. Und daher Dinge über die HHer Ferwärme wissen, die BET erst lernen mußte. Eine Rolle, die BET in den beiden Sitzungen in 2014 sichtbar ungewohnt war. Aber BET lernte und arbeitete sich immer mehr in die Materie ein und wurde dann rund um den Jahreswechsel auch vom Ehrgeiz gepackt, etwas substantielles abzuliefern und so den eigenen Ruf zu bewahren.Sicherlich trug zum Ehrgeiz auch bei, daß im Februar 2015 Wahlen waren und seitdem einer der schärfsten Kritiker des ursprünglichen Auftraggebers auf einmal als Senator zum selbigen wurde.

Seit Ende August liegt das Gutachten nun also auf dem Tisch der inzwischen in BUE unbenannten Behörde ... und gewiß auch auf dem Nachttischchen des Herrn Bürgermeisters. Und würde da wahrscheinlich immer noch liegen oder in eine Schublade rutschen, bis es vergessen würde ... wenn es nicht auch den NGOs als Beteiligte vorläge, die durchaus interessant finden, was das von Olaf Scholz beauftragte Gutachten sagt. Es sagt nämlich: Olaf Scholz, laß mal besser stecken.
Ok, diese Sprache verwendet das Gutachten nicht. Aber für ein Gutachten spricht es sich doch in einer seltenen Eindeutigkeit gegen das aus, was der Auftraggeber eigentlich hätte lesen wollen.

Um es ganz kurz zu machen nochmal die Ausgangslage, unter der das Gutachten 2014 vergeben wurde:
BSU sagt: GuD ist alternativlos.
BSU sagt: Wenn nicht alternativlos, dann aber die beste (worin auch immer) Lösung, von daher wieder alternativlos.
BSU sagt: Standort Wedel ist alternativlos, weil dieser in der Erschließung bis zu 100 Millionen günstiger als die mögliche Alternative Stellingen
BSU sagt: Erneuerbare Wärme und industrielle Abwärme spielen keine Rolle in der HH Fernwärme.

Im nun erarbeiteten Gutachten steht:
BET: GUD ist nicht alternativlos
BET: GuD ist nicht die beste Lösung
BET: GuD ist wirtschaftlich höchst riskant
BET: Gasmotoren sind flexibler als ein GuD und daher besser für die Energiewende
BET: Industrielle Abwärme ist eine bevorzugte Lösung
BET: EE-Wärme ist möglich
BET: Stellingen kostet maximal 25 Millionen mehr als Standort im Vergleich zu Wedel; Steuererlöse für Hamburg nicht eingerechnet

usw.

Pro-Argumente für das GuD: läßt man mal die Höflichkeitsfloskeln außer acht, die BET seinem Auftraggeber schuldig war, dann steht da: null.

Dabei gibt es ein Argument. Das ist aber nicht technisch, sondern eher menschlich, wie es ZEIT-Redakteur Drieschner ausdrückt:
Natürlich, jeder darf mal träumen. Ein neues Elektrizitätskraftwerk, das ist ein Höhepunkt im Leben jedes Umweltpolitikers Bürgermeisters, eine Chance, wie sie nur alle paar Jahrzehnte einmal kommt. Hunderte von Millionen Euro wollen ausgegeben werden, eine einzige Entscheidung prägt für Jahrzehnte die Energieversorgung der Stadt. 

Also die 2. Elbphilharmonie des Olaf Scholz?

Muß das sein? Braucht das Hamburg?

Wir sagen: nein.
Und sind damit nicht allein:
http://www.abendblatt.de/hamburg/article205785437/Umweltschuetzer-fordern-Kein-neues-Kraftwerk-in-Wedel.html
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburger-koennten-mit-Industrie-Abwaerme-heizen,wedel214.html
http://hamburg1.de/nachrichten/26191/Industrie_Abwaerme_statt_Gaskraftwerk.html
http://www.pressreader.com/germany/hamburger-morgenpost/20150923/281732678284619/TextView

Ende dieses Jahres trifft der Aufsichtsrat der VWH die Entscheidung, ob das GuD gebaut werden soll oder nicht. Die politischen Vertreter in dem Gremium haben eine Sperrminorität. Seit Februar regiert in HH nicht mehr nur die SPD, sondern auch die Grünen. Deren VertreterInnen im Senat fällt nun also die Aufgabe zu, den Allmachtsphantasien des Olaf Scholz zumindest in Sachen Gaskraftwerk Einhalt zu gebieten (bei Olympia lief das ja eher suboptimal).

Die Argumente haben die Grünen mit dem Gutachten nun auf ihrer Seite. Vielleicht reicht es ja, wenn sie es Olaf Scholz mal zu lesen geben. Wenn er ordentlich regieren will, sollte er das tun.

Montag, 7. September 2015

Tschüss Vattenfall aktueller denn je

Gernot Krampler vom STERN sagt nun auch "Tschüss Vattenfall". Und bedauert, dies nicht schon längst getan zu haben.
Aber Gernot, wo bist Du denn die letzten Jahre über gewesen? Immerhin informieren seit Jahren viele Menschen in Hamburg darüber, daß "Tschüss Vattenfall" die Maßnahme der Wahl ist.

Donnerstag, 20. August 2015

Albrecht Gerber und die Steuern

Völlig überraschend Wie seit Jahren erwartet brechen nun für die Kommunen in der Lausitz, die bisher wie die Maden im Speck auf Kosten des Klimawandels für alle lebten, die Steuereinnahmen seitens Vattenfall ein. 
Um es klar zu sagen: natürlich ist das ein Einschnitt für die dortigen Kommunen. Aber die offiziellen Statements der Verwaltungen und der Politiker in den betroffenen Gemeinden lassen vermuten, daß diese Herrschaften mal rein gar nichts verstanden haben und für eine verantwortungsvolle Führung von Kommunen ungeeignet sind. 
Wobei den Volgel mal wieder Brandenburgs Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber (SPD abschießt. Der Mann haut gerne irre Statements raus, daß es nur so kracht. Aktuelles Zitat:
"Auch das ist eine Folge der Energiewende: Ein eigentlich wettbewerbsfähiges Energieunternehmen wie Vattenfall wird in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht."
Das kann man mal für sich stehen lassen. Und eigentlich nur hoffen, daß sich Gerber möglichst schnell selber irgendwohin einweist, wo ihn keiner mehr sieht und hört. Am besten mit den Leuten zusammen, die den Kerl zum Wirtschafts- und Energieminister gemacht haben.

Am Rande: das Thema betrifft natürlich nur die ostdeutschen Kommunen, sondern auch alle anderen Orte, an denen Vattenfall tätig ist, also u.a. Hamburg, Berlin und das kleine Wedel in SH. 

Zitat:
Zum Thema:
Für steuerliche Zwecke wird die Vattenfall GmbH mit all ihren Tochtergesellschaften als eine Einheit behandelt (sogenannte Organschaft). Das bedeutet, dass alle Gewinne und Verluste der Tochter-Unternehmen bei der Vattenfall GmbH zusammengefasst werden und dort einheitlich die Steuern ermittelt werden. Die Gewerbesteuer der GmbH wird dann nach einem bestimmten Schlüssel auf alle Gemeinden verteilt, in denen Vattenfall wirtschaftlich aktiv ist (Gewerbesteuerzerlegung). Derzeit erfolgt die Zerlegung je zur Hälfte nach der Anzahl der in der Gemeinde wohnenden Arbeitnehmer und nach dem Wert des Betriebsvermögens in der jeweiligen Gemeinde. Dies führt für die betreffenden Länder und Kommunen voraussichtlich zu einer Halbierung der Steuerzahlungen in 2015 und zu Steuererstattungen für das Jahr 2014 in 2016. Auch in den Folgejahren ist wegen der niedrigen Strompreise für die nächsten Jahre mit einer ungünstigen Ergebnisentwicklung zu rechnen
.

Mittwoch, 22. Juli 2015

Vattenfall geschockt: wegen falscher Pferdewetten mehr als 3 Milliarden Euro Verlust!

Da hat Vattenfall auf das falsche Pferd gesetzt: 3,1 Milliarden Euro Verlust bei 3,86 Milliarden Euro Umsatz.

So lauten nämlich die aktuellen Zahlen bei Vattenfall für das 2. Quartal 2015.

Wie konnte das nur passieren?
stop-greenwashing deckt auf: durch ganz üblen Wettbetrug mit einem Kohlekraftwerk im Hamburger Hinterhof Vorort Moorburg.
Märchenerzähler Wettbetrüger und neuer Vattenfall Wärme Chef Hamburgs, Pieter Wasmuth, hat nämlich seinen Chefs die lahme Möhre (fast 10 Jahre Bauzeit und von Beginn an aus der Zeit gefallen) erst kürzlich noch als Rennpferd verkauft

"Das Kraftwerk Moorburg ist technologisch betrachtet ein Rennpferd".
 
5 Tage später nun das böse Erwachen in Schweden: erneut 400 Millionen Euro Abschreibung (damit insgesamt schon 1,5 Milliarden) noch vor Inbetriebnahme von Block 2. Zusammen mit den Abschreibungen auf andere tote Gäule (Braunkohle, Atomkraft) ergibt sich damit der Verlust von 3,1 Milliarden.
Die Abschreibungen im zweiten Quartal machen insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro aus.

P.S.:
Wasmuth ist übrigens Wiederholungstäter: dem HH Senat, vorneweg King Kohlaf, wollte Wasmuth ein ganz normales fossiles Gasheizkraftwerk als "Innovationskraftwerk" verkaufen. Zu Hamburgs Glück haben die Hamburger BürgerInnen den Betrug früh genug gemerkt.

Mittwoch, 24. Juni 2015

Energiewende kann so geil sein ....

... wenn man zu den großen EVU gehört und sich eine Gewerkschaft wie die IG BCE als Lobbyverein hält.


Leider hat die SZ vergessen zu schreiben, daß sich um den Teil der Energiebranche handelt, die sich vorranging mit EE beschäftigen.



Denn wie im Text der SZ steht, will Gabriel ernsthaft auf den Vorschlag der IG BCE als Alternative zur sogenannten Klimaabgabe eingehen.

Hat sich eigentlich mal jemand in der SZ den Vorschlag der IG BCE durchgelesen?
Offenbar nicht. Denn dann hätte die SZ gemerkt, daß Gabriel alles andere macht ... aber sich garantiert nicht mit "der Energiebranche" anlegt. 
Denn der Vorschlag der IG BCE ist so geil ... für die großen EVUs! Und so leicht durchschaubar.
Zitat:

Kraftwerke bieten in diese Reserve eine gesicherte Leistung in MW zu einem Preis, der auf historischen Emissionen basiert, d.h. in €/t vermie dener Emissionen. Das Gebot basiert auf den Vorhaltekosten der Kraftwerke. Die zu deckenden Kosten für Personal, Instandhaltung u.ä. werden dabei in Relation zu den vermiedenen CO -Emissionen gesetzt. Die Berechnungsgrundlage der vermiedenen CO2 -Emissionen sind die durchschnittlichen Emissionen des jeweiligen Kraftwerks der Jahre 2012
 bis 2014. Die Angebote mit den geringsten CO2-Vermeidungungskosten in €/t kommen dann für die Kapazitätsreserve zum Zuge.

Ok, mal im Klartext, was die IG BCE als Sprachrohr der EVUs dort vorschlägt:
1. der Steuerzahler übernimmt die laufenden Kosten für die alten Stein- und Braunkohlekraftwerke.
2. andere (kleine) Kraftwerke haben aufgrund dieses Modells gar keine Chancen, an dem Verfahren teilzunehmen
3. durch die Reserve werden die oben genannten Kapazitäten dem Markt entzogen, was wiederum die Marktpreise erhöhen wird, was wiederum vor allem den EVU zugute kommt

d.h. der Steuerzahler zahlt den großen EVU die schrittweise Stilllegung der alten Meiler, und gleichzeitig zahlt der Steuerzahler dafür, daß sich für ihn die Strompreise erhöhen ... und damit die Margen der EVU ...
... selbstredend bleiben die Befreiungen der EVU von der EEG-Umlage natürlich bestehen.


Witz Frechheit am Rande:
Die Vorlaufzeit bis zu einem Einsatz würde mindestens 11 Stunden betragen. Dies entspricht der Zeit zwischen Ergebnisbekanntgabe im Day-ahead Markt – wenn ein Bedarf für den Einsatz der Reserve festgestellt würde – und dem Einsatzzeitpunkt am Folgetag. Innerhalb dieser Frist müssen teilnehmende Kraftwerke ihre Leistung bereitstellen können
Da die EVU mit ihren Meilern nicht am Regelenergiemarkt teilnehmen können ... schaffen sie sich einfach einen eigenen! 11 Stunden Vorlaufzeit ...
Ok, Gabriel ist ja auch Wirtschaftsminister und nicht "Volkswohlminister" oder "Nachdenkminister" oder "Fairer-Markt-Minister"... oder Verbaucherschutzminister.
Insofern macht er das, was er qua Amt machen möchte: die Renditen der großen EVUs auf Kosten der Verbraucher stützen (und was kann Gabriel dafür, wenn der Verbraucherschutzminister seine Schnauze hält?)

Aber leider sind z.B. selbst die Grünen wiederholt nicht in der Lage, diese einfachen Fakten an die Öffentlichkeit zu geben . Zitat aus der SZ:
Das wäre der "klimapolitische Offenbarungseid dieser Großen Koalition", sagte Oliver Krischer, stellvertretender Fraktionschef der Grünen, und die klimapolitische Sprecherin der Partei, Annalena Baerbock. Damit seien das Klimaschutzaktionsprogramm und das deutsche Klimaziel für 2020 nur noch Makulatur.

.... das haben die Leute da draußen schon 1000x gehört ...
Viel interessanter wäre es, den Leuten die ökonomischen Folgen aufzuzeigen! Kurz, klar, prägnant.

Hinweis auf ein radio-feature des Deutschlandfunk:

Kolumbiens Kohle - Deutschlands Doppelmoral

Zitat: 
Drohungen, Vertreibung, Morde - jahrelang haben paramilitärische Einheiten Platz für den lukrativen Kohleabbau im Nordosten Kolumbiens geschaffen. Zwischen 1996 und 2006 wurden fast 60.000 Menschen vertrieben und 2.600 Menschen ermordet. Profiteure der Menschenrechtsverletzungen sind auch deutsche Energieversorger.
Von Nicolas Martin
Natürlich ebenfalls dabei: Vattenfall (wobei unseres Wissens nach Vattenfall aktuell mehr auf Kohle aus den Apalachen in den USA setzt, die noch billiger ist)

Hier geht es zum feature.

Freitag, 27. März 2015

Gerber lügt weiter: diesmal bei den Beschäftigtenzahlen

Brandenburgs Wirtschaftsminister Gerber (SPD) ist nicht nur ein ignoranter Lügner, sondern ein notorischer. Aufgedeckt wurde dies jetzt erneut vom rbb:

Brandenburgs Wirtschaftsminister Gerber (SPD) nimmt es im Kampf gegen die geplante Klimaabgabe für Kohlekraftwerke mit den Zahlen offenbar nicht so genau. Im rbb sprach er von "30.000 Arbeitsplätzen", die in der Lausitz an der Braunkohle hängen – eine Vattenfall-Zahl. Die maßgebliche Studie aus seinem eigenen Ministerium sieht weit geringere Beschäftigungseffekte.  
Quelle: http://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/2014/kohle/welzow/beitraege/Gerber-Braunkohle-Arbeitsplaetze-Zahlenspiele.html

Weiter heißt es im Text:
Warum verwendete Gerber im rbb-Interview also die Vattenfall-Zahlen? Die Gerber-Sprecherin Andrea Beyerlein nennt dafür auf Anfrage von rbb online eine Erklärung, zieht die Freigabe für das Zitat jedoch später zurück. Gerber selbst relativierte im Studio-Interview: "Ich will jetzt nicht um einzelne Tausend streiten, aber es sind zehntausende Arbeitsplätze in der Lausitz, um die es hier geht."
 
 Geht es noch peinlicher, Herr Gerber? Was sind Sie bloß für eine rückgratlose Marionette!
Achtung, Zivilcourage: Daß solche Scheißkerle Lügner und egoistische Opportunisten Verantwortung tragen dürfen, ist eigentlich unfassbar.

Dienstag, 24. März 2015

Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber ist ein ignoranter Lügner

Wirtschaftsminister Gabriel hat bekanntlich ein Eckpunktepapier zum künftigen Energiemarkt in Deutschland vorgelegt.  Das ist zwar ziemlich wachsweich, aber natürlich springen trotzdem die bekannten Dinosaurier-Lobbyisten wie "Pfeiffer die Pfeife" von der CDU KohleDU und Brandenburgs Wirtschaftsminister ignoranter Lügner Albrecht Gerber aus ihren dunklen Löchern:
 Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) spricht von einem "Schlag ins Gesicht der ostdeutschen Braunkohle und den Wirtschaftsstandort Deutschland". Damit geht er in die offene Konfrontation zu seinem Parteifreund und Bundeswirtschaftsminister Gabriel. Dem Klimaschutz dürfe nicht Vorrang vor Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit eingeräumt werden. "Das gefährdet Arbeitsplätze in Deutschland", so Gerber.
 Quelle: http://www.rbb-online.de/wirtschaft/thema/2014/kohle/welzow/beitraege/eckpunkteplan-gabriels-bringt-vattenfall-in-bedraengnis.html

Warum ich Gerber frank und frei einen ignoranten Lügner nenne?
Na, weil er
1. einer ist (Klimawandel? Stellenabbau in der EE-Sparte? Verlust zehntausender Stellen im Tagebau seit der Wende? Subventionen für Vattenfall? Kommt alles nicht bei Herrn Gerber vor... )
2. und weil sich Herr Gerber mehr Zivilcourage wünscht!

Dessen mitlerweile alte Mutter habe ihm das Sprichwort auf den Weg gegeben: „Artig Kind sagt nichts, artig Kind kriegt nichts“. Es gelte, Angemessenes einzufordern.
Na, da stimme ich doch Herrn Gerbers Mutter gerne zu. Und bin unartig. Und fordere angemessen den sofortigen Rücktritt des ignoranten Lügners.
Und jetzt warte ich auf den Anruf aus Brandenburg, mit dem mir der Orden für Zivilcourage angeboten wird. Mann, tut das gut, ganz offiziell Zivilcourage zeigen zu dürfen.

Donnerstag, 12. März 2015

Kohlekraftwerk Wedel abschalten - Erneuerbare Wärme jetzt!

Hi Leute, 

Das war ne schöne Sache heute Mittag auf dem Rathausmarkt. Viel Presse
vor Ort und ein sehr gutes Bild.
Der NDR hat auch berichtet: 
 
http://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Keine-Citymaut-mehr-Naturschutzgebiete,koalitionsverhandlungen160.html



Im Bericht wird gesagt: "es wird keine Verlängerung in Wedel geben" >

diese Aussage hat natürlich kein Fundament, solange man da nicht mehr weiß.



Hier auch ein Bericht:

http://www.altona.info/2015/03/12/umweltverbaende-befuerchten-laufzeitverlngerung-fr-steinkohlekraftwerk-wedel/


 


 

Montag, 9. März 2015

nach 4 Jahren: AktivistInnen freigesprochen

Bei der Protest-Aktion gegen das Vattenfall Sponsoring greenwashing der Hamburger Cyclassics wurden 2011 (!) auch 2 AktivistInnen von der Bereitschaftspolizei in Gewahrsam genommen.
Nach 4 Jahren Gerichtsprozeß steht jetzt fest, daß dies ungesetzlich war.
(Foto: ROBIN WOOD)

Freitag, 6. März 2015

Pieter Wasmuth ist nicht von dieser Welt

Vattenfalls Märchenonkel Pieter Wasmuth hat im Interview zugegeben, nicht von dieser Welt zu sein. Wörtlich sagte er zur Inbetriebnahme des KoKW Moorburg: "Das Klima wird nicht in Hamburg gerettet."
Was soviel heißt wie: "Was geht mich der Klimawandel da draußen an?"
 Hier geht es zur Sendung.

Nun weiß auch Märchen-Pieter, daß Hamburg das Tor zur Welt ist.
Quelle: http://luckyloserssichtderdinge.blogspot.de/2013/09/hamburg-das-tor-zur-welt.html
Die Eigenschaft eines Tores ist, etwas in "drinnen" und "draussen" zu teilen. Genauso sieht eben Märchen-Pieter den Sachverhalt: gutes Kohlekraftwerk Moorburg drin, der böse Klimawandel draußen.

Bekanntermaßen macht aber der Klimawandel weder an Toren noch an Stadt- oder Ländergrenzen halt. Aber das gilt eben nur in der Welt, in der wir leben.
Märchen-Pieter lebt aber in seiner eigenen, anderen, kleinen Welt.

Scholz und der Wind of Change

Hallo,
manchmal muss man genau hinhören, um den Wind of Change zu hören ... bzw. in diesem speziellen Fall durch das Nicht-Hören zu spüren.
Sowohl hier in der Tagessschau
als auch in den Tagesthemen:
> ab Minute 15:00

ist kein O-Ton aus dem Rathaus zum "ans Netz gehen" des KoKW Moorburg zu hören.
Das ist definitiv ungewöhnlich für Kohlaf von Scholz. Besonders, wer sich noch an alte Aussagen erinnert, z.B. hier im Juli 2013:
Olaf Scholz sieht die Sache ganz nüchtern. „Wir müssen auch fossile Kapazitäten haben“, stellte Hamburgs SPD-Bürgermeister am Montag auf einer Podiumsdiskussion über die Energiewende im Norden in der Handelskammer klar. Und deshalb freue er sich, Anfang nächsten Jahres „ein hochleistungsfähiges, hocheffizientes und hochlukratives Kraftwerk“ den Betrieb aufnehmen zu sehen: Scholz spricht vom Steinkohlekraftwerk Moorburg des Energiekonzerns Vattenfall an der Süderelbe. Dieser Kohlemeiler sei „notwendig für die sichere Stromversorgung Hamburgs“, so Scholz


Aber wie heißt es so schön: 
Nicht nur ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, sondern eben auch ein beredtes Schweigen. 
Zitat

Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) scheint das Thema eher unangenehm. Zumindest lässt er ausrichten, dass er dazu nichts sagen will. Bleibt also nur ein Rückblick auf das Jahr 2011. Damals sagte Scholz auf einer Vattenfall-Mitarbeiterversammlung vor rund 2500 Beschäftigten: "Ein CDU-Bürgermeister hat es initiiert, eine grüne Senatorin hat es genehmigt und ein SPD-Bürgermeister wird es einweihen."


Freitag, 27. Februar 2015

Der Unternehmenswert von Vattenfall ist jetzt Staatsaufgabe in Brandenburg und Sachsen

Quelle: http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/941679/

Zitat:

Dem Schreiben von Woidke und Tillich zufolge bauen die beiden Regierungschefs darauf, dass Vattenfall die notwendigen Investitionen für eine kontinuierliche Fortführung seiner Tagebaue und Kraftwerke unabhängig von den Verkaufsabsichten fortführt. Dies würde helfen, heißt es in dem Brief, „die Attraktivität von Vattenfall für potenzielle Käufer zu erhöhen“. Im Gegenzug werden Brandenburg und Sachsen alles (sic!) tun, „um die notwendigen Verwaltungsverfahren“ für die neuen Tagebaue Welzow-Süd II und Nochten II zügig fortzuführen. Dafür hoffen beide auf Vattenfalls „politische Unterstützung und Begleitung“. Weiter heißt es in dem Mitte Januar verschickten Brief: „Dies würde aus unserer Sicht dazu beitragen, den Unternehmenswert von Vattenfall zu erhalten und so die Verkaufschancen für das Unternehmen und damit zusammenhängende mögliche Erlöse für den schwedischen Staat zu erhöhen.“

Der Unternehmenswert von Vattenfall ist jetzt Staatsaufgabe in Brandenburg und Sachsen ....
Kann man mal so unkommentiert stehen lassen ... bzw. könnte man auch sagen:
Aufbau Ost im Jahre 2015: 
Vattenfall kneift die Backen zusammen, und Woidke und Tillich kriechen trotzdem hinein.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Heute leiten wir den aktuellen Rundbrief von ausgestrahlt. weiter, der für sich spricht:

.ausgestrahlt-Newsletter
10.02.2015
Es schreibt: Jochen Stay

Lesen, Handeln und Weiterschicken!


Liebe Freundinnen und Freunde,

diesmal gibt es keinen üblichen Newsletter mit kurzen Kapiteln.
Stattdessen muss ich mal meine Wut raus lassen über Eon, hierzulande
Atomkonzern Nummer eins, der gerade auf allen Ebenen erfolgreich
versucht, sich bei uns AtomkraftgegnerInnen noch unbeliebter zu machen,
als er es eh schon ist. Aber ich belasse es nicht bei der Wut, sondern
rufe Dich auf, mit vielen anderen gemeinsam gegen die Skrupellosigkeit
von Eon anzugehen. Aber dazu weiter unten mehr …

Eon geht auf Konfrontation:
Klagen gegen den Atomausstieg, gegen das Moratorium direkt nach
Fukushima, gegen die Brennelementesteuer, gegen einen Neustart bei der
Suche nach einem langfristigen Lagerplatz für Atommüll und schließlich
sogar gegen das Verbot weiterer Castor-Transporte nach Gorleben. Gegen
jeden kleinen Fortschritt in der Atompolitik der letzten Jahre schickt
Eon seine Millionen-Anwälte los und setzt die Bundesregierung unter Druck.

Eon will sich drücken:
Mit der geplanten Abspaltung seiner Atom- und Kohle-Sparte oder mit dem
Vorschlag, eine Art „Bad Bank“ für AKW zu gründen, will Eon die enormen
Kostenrisiken für den Abriss der Reaktoren und die Lagerung des
Atommülls los werden.

Eon trickst herum:
Das ARD-Politmagazin „Monitor“ enthüllte letzte Woche einen Skandal: Der
ehemalige Eon-Lobbyist Gerald Hennenhöfer hat als Chef der Atomaufsicht
im Bundesumweltministerium gegen den Protest seiner Fachleute die
Anordnung, acht AKW direkt nach Fukushima runterzufahren, juristisch
extrem schlecht begründet. So haben Eon und Co jetzt beste Chancen, vor
Gericht Schadenersatz einzufordern.

Nun gut, werden manche sagen, das sind AKW-Betreiber. Was erwartest Du
von denen, Jochen? So sind die doch schon immer … Ja klar, antworte ich,
weiß ich ja. Aber nur, weil die schon immer Schurken sind, lasse ich es
mir nicht nehmen, darüber immer wieder neu empört zu sein. Ich will mich
daran nicht gewöhnen, sondern will dafür sorgen, dass das ein Ende hat.

Die anderen Atomstromer sind übrigens nicht viel besser als Eon. Auch
RWE, EnBW und Vattenfall klagen auf Teufel komm raus, auch sie wollen
die Bad Bank.

Einen ersten Dämpfer hat Eon in der letzten Woche bekommen: Beim
Europäischen Gerichtshof droht die Klage gegen die Brennelementesteuer
zu scheitern, zumindest hat sich der Generalanwalt entsprechend geäußert.

Wir wollen, dass dies nicht der letzte Dämpfer für Eon ist. Deshalb
bitte ich Dich, mit uns gemeinsam aktiv zu werden:

Bestelle und verteile Postkarten, Plakate und Flyer mit der
Fake-Werbung „Sag mal Eon…“!
Die hast Du vielleicht im aktuellen gedruckten .ausgestrahlt-Rundbrief
schon gesehen:
http://www.shop.ausgestrahlt.de/shop/badbank

Beteilige Dich an der Demonstration vor der Eon-Zentrale am 14. März
in Düsseldorf!
Anlässlich des 4. Fukushima-Jahrestages findet dort die überregionale
Demo für den Norden und Westen der Republik statt (süddeutsche
AtomkraftgegnerInnen demonstrieren am 8. März in Neckarwestheim):
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima-mahnwachen/demos-neckarwestheim-duesseldorf

Mach mit bei den vielen lokalen Mahnwachen zum Fukushima-Tag!
Unser Vorschlag: Sammel bei der Mahnwache Unterschriften gegen die „Bad
Bank“-Pläne von Eon und Co. Unterschriftenlisten gibt im
.ausgestrahlt-Shop (Link oben). Infos über alle uns bisher gemeldeten
Mahnwachen findest Du hier:
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/fukushima-mahnwachen
Du kannst auf der Seite auch eine eigene Mahnwache eintragen.

Spende für unsere Aufklärungsarbeit in Sachen Eon und „Bad Bank“!
Die Herstellung der ganzen Materialien und die Vorbereitung von Aktionen
sind nur möglich, wenn viele dazu einen Beitrag leisten:
https://www.ausgestrahlt.de/mitmachen/badbank/spenden

Lassen wir Eon seine skandalöse Geschäftspolitik nicht durchgehen. Es
wird Zeit, sich wieder zur Wehr zu setzen!


Kämpferische Grüße

Jochen Stay


PS.: Hier noch der Link zum Monitor-Beitrag über die Machenschaften des
Ex-Eon-Lobbyisten Gerald Hennenhöfer als Chef der Bundes-Atomaufsicht:
http://bit.ly/1Aeni8P
_______________________________________________

.ausgestrahlt ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir
unterstützen AtomkraftgegnerInnen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest
zu machen. Mit diesem Newsletter informieren wir über Kampagnen, Aktionen
und politische Entwicklungen.

Mehr über .ausgestrahlt:
http://www.ausgestrahlt.de/ueber-uns

Dienstag, 10. Februar 2015

Braunkohle auf dem Rückzug

Das "Rückgrat der Energiewende" wird nicht mehr gebraucht, die Energiewende stützt sich in Zukunft selbst. Das steht zwischen den Zeilen im neuen Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur. Die hatte zwar lange in ihren Netzplänen darauf beharrt, daß ein Ausbau der Anbindung von Braunkohlekraftwerken für die Energiewende nötig sei. Aber jetzt kommt auch diese Behörde zur Einsicht, daß das wohl großer Quatsch ist, gerade die neben AKWs am schlechtesten zu regelnden Kraftwerke in Verbindung mi der Energiewende weiter einsetzen zu wollen.

So titelt denn auch das Manager Magazin treffend:

Schock für RWE und Vattenfall:
Bundesnetzagentur streicht Braunkohle-Kraftwerke aus ihrer Planung

Montag, 19. Januar 2015

ex-Vattenfaller Hauke Wagner will sich unsauber Saubermann-Image verpassen

Böse, aber leider wahr, was die Kollegen von umweltfairaendern über Vattenfalls Ohr Hand Fuß Stimme Gehirn Sitz im SPD Landesvorstand Hamburg schreiben.

Freitag, 16. Januar 2015

Vattenfall: wie lautet der Plan?

Vattenfall Schweden hat gestern eine erneute Umstrukturierung des gesamten Konzerns angekündigt. Auf den ersten Blick mutet das ziemlich planlos an, denn Vattenfall hatte erst 2014 sein Geschäft neu geordnet.
Auf den 2. Blick hat das aber zumindest für Vattenfall Sinn. Denn wie kritische Stimmen schon 2014 vermuteten: die Aufspaltung in 2 regionale Gesellschaften sollte offenbar hauptsächlich dazu dienen, die Risiken aus dem kontinentalen Atomgeschäft und (wie sich jetzt herausstellt) auch Braunkohlegeschäft (Stichwort Altlasten) aus dem schwedischen Konzern auszulagern.
Zitat:
Der schwedische Konzern Vattenfall stellt sich in Deutschland neu auf und wandelt die Vattenfall Europe AG in eine GmbH um, wie das Unternehmen kürzlich mitteilte. Diese Umstrukturierung hat vor allem Auswirkungen auf den Umfang der Haftung. Einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa zufolge ist die Haftung der Vattenfall GmbH künftig begrenzt, sollte es zu einem Unfall in einem der deutschen Atomkraftwerke kommen. Dennoch bleibt auch die Vattenfall GmbH eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des schwedischen Staatskonzerns Vattenfall. Auch für Kunden ändert sich abgesehen vom neuen Namen ihres Energieanbieters nichts. 
Quelle: http://www.stromanbieter.net/umwandlung-in-vattenfall-gmbh-haftung-schwedens-begrenzt/
oder auch: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/kosten-fuer-den-ausstieg-vattenfall-entzieht-sich-der-haftung-fuer-akw/9911578.html

Das führte dazu, daß wie von Zauberhand die "unschönen" Geschäftsbereiche "Atom" und. "Braunkohle" schon 2014 nicht mehr in der Organisationsstruktur von Vattenfall Continental auftauchten:

Organisation
Organisation von Vattenfall ab 1. August 2014
Quelle: http://corporate.vattenfall.de/uber-uns/organisation/


 
Insofern ist die neuerliche Ankündigung von gestern nur die konsequente Beendigung dessen, was 2013 begann: jetzt tauchen auch offiziell "Braunkohle" nicht mehr in den künftigen Geschäftsfeldern auf (diese sollen definitiv verkauft werden), "Atom" wurde versteckt in Erzeugung:

Die Geschäftseinheiten ab 1. April:

Wärme: Als größter Wärmeproduzent Europas versorgen wir Kunden in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark mit Fernwärme und erzeugen Strom in hocheffizienten Anlagen.
Windkraft: Mit 1.000 Windturbinen in Dänemark, Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Großbritannien ist Vattenfall einer der größten Entwickler von Offshore-Windanlagen in Europa.
Kunden & Lösungen: Mehr als 6 Mio. Stromkunden in Finnland, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und Schweden. Vattenfall bietet verschiedene Kundenlösungen zur Steigerung der Nachhaltigkeit,
Übertragungs- und Verteilnetzbetrieb in Schweden und in Berlin.
Erzeugung: Emissionsfreie Stromerzeugung mit Wasserkraft und Kernenergie.
Handel & Märkte: Das Handelsgeschäft von Vattenfall deckt alle Rohstoffe im Bereich Energie ab und bietet umfangreiche Unterstützung im Großhandelsbereich für interne und externe Kunden.
Quelle: http://corporate.vattenfall.de/newsroom/pressemeldungen/2015/vattenfall-neue-organisationsstruktur-zur-unterstutzung-der-kunftigen-strategischen-ausrichtung/

Bleiben aktuell 2 Punkte:
1. Wir können trotz dieser neuen PR Maßnahme davon ausgehen, daß die erst 2014 neu entstandenen GmbH Lösungen in Deutschland bestehen bleiben (womit Vattenfall die Haftungsrisiken dauerhaft umgangen hat).
2. Interessant ist, daß die Vattenfall Steinkohlekraftwerke auch nicht mehr genannt werden (unter Erzeugung). Neben dem KoKW Moorburg betreibt Vattenfall auch noch KoKW in Berlin und vor allem in den Niederlanden in eigener Regie. Während die Berliner KoKW dort Teil des Wärmenetzes sind und entsprechend schwer einzeln zu veräußern, so wird schon länger spekuliert, daß Vattenfall das KoKW Moorburg nach Inbetriebnahme schnellstmöglich verkaufen möchte. Wie man an der Braunkohle sieht, werden solche Spekulationen schneller wahr als man denkt.

Abgesehen davon:
Man kann sagen: ausnahmsweise hat Vattenfall eine Sache kommunikativ elegant gelöst. Denn Vattenfall hat grundsätzlich nichts anderes als E.ON vollzogen: eine Aufteilung in "bad bank" und "good bank". Aber was bei E.ON MIT PR-Getöse lief und entsprechend auch kritisch hinterfragt wurde, hat Vattenfall still und (fast) heimlich vollzogen.

Sehr gut für Hamburg, daß der Volksentscheid die Politik zum Handeln zwang, bevor Vattenfall Tatsachen schaffen konnte. Schade für Berlin, daß die dortige SPD/CDU Regierung die eigenen BürgerInnen zu deren Schaden dermaßen ausgetrickst hat, daß eine Loslösung aus dem verbliebenen Restkonzern nun umso schwieriger bzw. teurer werden wird.




Montag, 5. Januar 2015

Entlarvung eines Vattenfall Lobbyisten in der Lausitz

Es gibt ihn noch, den engagierten Journalismus, der es schafft, bewußte Falschaussagen als das zu entlarven, was sie sind: Lügen und gezielte Desinformation, die unter dem Deckmantel des Lobbyismus verharmlost werden.

In diesem Fall aufgedeckt durch ein moderiertes Streitgespräch des rbb. Bitte die Fußnote beachten.