Vattenfall in Hamburg

Allgemeine Infos über Vattenfall AB kann man unter Wikipedia nachlesen.
Bemerkenswert ist, daß Vattenfall AB ein schwedisches Staatsunternehmen ist. Bemerkenswert insofern, weil sich damit indirekt der schwedische Staat mit Hamburg vor Gericht zofft, wenn sich die Stadt Hamburg und Vattenfall Europe AG mal wieder nicht einig sind. Das kommt ziemlich oft vor, wird aber weder von der Stadt Hamburg noch von Vattenfall an die große Glocke gehängt - und schon gar nicht wird der Öffentlichkeit transparent gemacht, wie man sich anschließend außergerichtlich einigt. Das ist nämlich die Regel in diesem "Spiel" zwischen Stadt und Konzern.


Die oben genannte Vattenfall Europe AG ist laut Wikipedia der viertgrößte Stromkonzern in Deutschland und ist die deutsche Tochter des schwedischen Staatsunternehmens Vattenfall.

Mit der Vattenfall Europe AG haben wir es hier in HH also zu tun, seitdem zuerst die SPD und später die CDU die HEW an Vattenfall quasi "verschenkt" haben. Einen ausführlichen Artikel dazu gibt es im Hamburger Abendblatt (leider nicht direkt aufrufbar, aber hier der link: http://www.abendblatt.de/hamburg/article1667334/Vattenfall-Eine-Privatisierung-mit-Tuecken.html).

Unser Protest gegen das greenwashing von Vattenfall richtet sich vor allem gegen das Sponsoring der Lesetage und der Cyclassics. Beide Veranstaltungen wurden zu Zeiten der HEW ins Leben gerufen. 

Dieses greenwashing aber hat Vattenfall dringend nötig, denn:


Vattenfall ist Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter 
...und bei der CO2-Produktion weltweit sogar in der Spitzengruppe und will offenbar ganz nach oben aufs Siegertreppchen. Denn Vattenfall kürzt seine Investitionen in erneuerbare Energien - deren Anteil in Deutschland liegt im einstelligen Prozentbereich - erhöht also damit seinen Ausstoß an Treibhausgasen. Und behauptet das Gegenteil.

Quelle: Greenpeace

Quelle: Greenpeace


Gegenüber der Stadt Hamburg leistet sich unser „Grundversorger“ eine besondere Dreistigkeit: Vattenfall stellt sich außerhalb der deutschen und der europäischen Rechtsordnung. Mit seiner Milliarden-Klage vor dem Weltbank Schiedsgericht wegen der Umweltauflagen für das Kohlekraftwerk Moorburg wollte Vattenfall die Stadt zwingen, gegen europäisches Umweltrecht zu verstoßen. Scheinheiliger geht es kaum noch, denn der Eigentümer, der schwedische Staat, muss dieses Recht eigentlich schützen.


vollständiger Artikel:Machtkampf um Moorburg


Der Zank verrät viel über das Verhältnis von Politik und Industrie.



übrigens:
Die Strompreise für Privatkunden sind seit Vattenfalls Übernahme der HEW in Hamburg um ca. 30% gestiegen. Die Bundesnetzagentur hat u. a. Vattenfall „verlogene“ Begründungen für die Preissteigerungen vorgeworfen.
Die verschenkten Emissionsberechtigungen beim CO2-Handel haben Vattenfall Zusatzgewinne ohne irgendeine Gegenleistung in Milliardenhöhe beschert. Der Verbraucher zahlt aber deswegen höhere Preise, weil Vattenfall deren Geldwert auf den End- Verkaufspreis aufgeschlagen hat


und dann wären da noch die beiden AKWs, bei denen Vattenfall die Betriebsführerschaft innehat:
28. Juni 2007: An einem einzigen Tag müssen innerhalb von zwei Stunden das AKW Brunsbüttel und das AKW Krümmel vor den Toren Hamburgs durch schnelle Notabschaltung vom Netz. Technisches Versagen, menschliche Fehler, eine unsägliche Verschleierungs- und Beschönigungstaktik des Betreibers Vattenfall kommen anschließend an die Öffentlichkeit.
Quelle: Greenpeace:Schwarzbuch Vattenfall.pdf


weiterführende Links zu Hintergrundinformationen: