Vattenfalls Greenwashing

Greenwashing (hier der Link zur Erklärung bei Wikipedia) ist der Versuch von Konzernen, sich in der Öffentlichkeit durch PR- oder Marketing Aktivitäten einen grünen Anstrich zu verpassen. Einen unterhaltsamen Einstieg in das Thema bietet ein Beitrag des früheren ARD Magazins POLYLUX.






Dass Vattenfall in dem Polylux-Beitrag eine dominante Rolle spielt, ist kein Zufall. Seit Jahren versucht Vattenfall, sich mit prominenten Sponsoring-Aktivitäten das Image eines umweltfreundlichen und zum Wohle Hamburgs wirkenden Unternehmens zu geben. Die besondere "Verbundenheit" zu Hamburg leitet Vattenfall durch die Übernahme der HEW ab. Mehr Infos dazu unter "Vattenfall in Hamburg". 




Im folgenden erwähnen wir exemplarisch einige Kampagnen und Preise, die sich Vattenfall für seine besonders großen Anstrengungen im Grünfärben verdient hat. 


Was steckt hinter der Vattenfall-Initiative "Klimaunterschrift"?


Der Energiekonzern Vattenfall greift tief in den grünen Farbtopf: Mit anrührenden Bildern von bedrohten Eisbären versucht sich das Unternehmen als Umweltschützer zu positionieren. 
Informativ zeigt Report Mainz, wie skrupellos Vattenfall die (Hamburger) Öffentlichkeit täuscht.

Vattenfall als Klimaretter? Quelle: Vattenfall Webseite

Doch der Versuch das Image aufzupolieren geht nach hinten los, wie der Tagesspiegel in einem ausführlichen Artikel darlegt.


Greenpeace entlarvt, was Vattenfall wirklich meint:


(1) Vattenfall sagt: „Wir wollen, dass es einen weltweit gültigen Preis für CO2-Emissionen gibt.“
Vattenfall meint: „Wenn sich die ganze Welt erst einmal auf einen einheitlichen Zertifikatspreis einigen muss, wird das ewig dauern. In der Zwischenzeit pfuscht uns keiner rein, wenn wir weiter dreckige Kohle verbrennen - und damit machen wir ja unser Geld.“
In Europa kämpft Vattenfall deshalb dafür, dass die Zertifikate weiterhin kostenlos verteilt werden.

(2) Vattenfall sagt: „Wir fordern die Politik auf, klimafreundliche Technologien zu fördern.“
Vattenfall meint: „Gebt uns Milliarden Euro für die CO2-Abscheidetechnik. Vielleicht kann so in zwanzig oder dreißig Jahren das Kohlendioxid aus dem Rauch der Kohlekraftwerke abgefangen und unter der Erde verpresst werden. Dann könnten wir mit unserer Kohle bis in alle Ewigkeit so richtig Geld verdienen. Nur leider ist die Technik so verdammt teuer.“
In Brüssel hat Vattenfall-Chef Lars Göran Josefsson deshalb jetzt zehn Milliarden Euro als Staats-Hilfe für diese Technik eingefordert.

(3) Vattenfall sagt: „Wir fordern Klimaschutzstandards für Produkte.“
Vattenfall meint: „Klimaschutz ist Verbrauchersache. Sollen doch die einfachen Bürger mit ihren klimafreundlichen Waschmaschinen die Welt retten - wenn sie glauben, das wäre nötig. Aber unsere Kohlekraftwerke, die lasst gefälligst in Ruhe.“
Vattenfalls Kampagne ist eine perfide Greenwashing-Aktion.
Greenwashing steht für grün waschen in Anspielung auf grün als Symbol für Natur und Umweltschutz und Waschen im Sinne von Geldwäsche. In Analogie zum englischen „whitewash“ versuchen die Konzerne durch manipulative Öffentlichkeitsarbeit ihr Image schön zu färben.
Die PR-Methoden zielen darauf, dem Unternehmen Vattenfall in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsvolles Image zu verleihen. Der Konzern Vattenfall hat sich zum Ziel gesetzt „sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen“, um keinen ernsthaften Klimaschutz betreiben zu müssen. Nach dem Motto: Worte statt Taten!



Climate Greenwash Award 2009
Der richtige Dreh macht eben selbst aus den größten Schmutzfinken noch Blumenkinder. Folgerichtig ist Vattenfall Träger des («Climate Greenwash Award 2009»)  für meisterhafte Verdrehungen beim Klimaschutz. „Wir gratulieren Vattenfall zu einem empörenden Gebrauch des Grünfärberei um ihr dreckiges Geschäftsmodell vorwärts zu bringen“, so die Jury. 

Das Unternehmen stellt sich selbst als Klima-Champion dar, gleichzeitig sorge das Unternehmen durch gezielten Lobbyismus für den Betrieb von Kohlekraftwerken.

Climate Greenwash Award 2009.





Lassen wir aber fairerweise nach all diesen trübsinnigen Erkenntnissen den ehemaligen Vattenfall-Chef auch zu Wort kommen:


Äh ... ja, danke, Herr Josefsson, für diesen wirklich konstruktiven Beitrag und ihr Selbstportrait!

"Herausragende" Greenwashing-Veranstaltungen von Vattenfall in HH sind die "Lesetage" und die "Cyclassics". Bei beiden Veranstaltungen hat Vattenfall bequem die Schirmherrschaft zusammen mit der HEW übernommen. Gegen diese Schirmherrschaft (und nicht gegen die beiden Veranstaltungen an sich) möchte stop-greenwashing zusammen mit Klima- und Umweltschutz-Initiativen mobilisieren. 
und zu den Cyclassics 2010 hier.

2011 werden wir auch wieder zum Thema Cyclassics wach sein. Schließlich ist Hamburg dieses Jahr "Europäische Umwelthauptstadt", das spornt unseren Sportsgeist besonders an.