Dienstag, 2. Dezember 2014

Hätte, hätte, Fahrradkette ... oder was das KoKW Moorburg eben genau nicht kann

Heute schreibt der NDR mal wieder zum Thema des KoKW Moorburg:

Das Kraftwerk wird vorerst nur mit halber Kraft laufen, es wird zunächst nur einer der beiden Blöcke hochgefahren. Er liefert Strom für insgesamt 1,5 Millionen Haushalte. Im Sommer kommenden Jahres soll dann auch der zweite Block ans Netz gehen. Das Kohlekraftwerk Moorburg wird dann zu den größten in Europa zählen. Im Volllastbetrieb produziert es so viel Strom, dass damit ganz Hamburg inklusive seiner Industriebetriebe versorgt werden kann. (Hervorhebung von uns)

Lieber NDR, bitte in Zukunft präziser schreiben/recherchieren: das KoKW Moorburg versorgt in Zukunft nicht Hamburg mit Strom. Das ist nämlich das PR-Gerede von Vattenfall und Kohlaf Scholz. Die Wahrheit ist: Das KoKW Moorburg könnte über das Jahr gerechnet mit einer bestimmten Fahrweise eine solche Menge an Strom produzieren, wie sie HH durchschnittlich in einem Jahr verbraucht. Ein solcher Satz dient aber nur bilanziell zur vereinfachten Beschreibung. In Wahrheit ist der komplette produzierte Strom aus Moorburg bereits heute überflüssig, da HH seinen gesamten Strombedarf bereits aus der im nationalen Stromnetz vorhandenen Menge deckt. Merkt man, weil in HH nicht die Lichter ausgehen, als Brokdorf aus war und Moorburg noch nicht lief. Und dieser Strom im nationalen Netz kommt immer mehr aus EE-Anlagen. D.h. Vattenfall wird mit dem KoKW Moorburg den menschengemachten Klima weiter "anheizen", nur um seine Verluste zu minimieren (Gewinne wird VF damit eh nicht mehr machen)... ohne praktischen Nutzen. Eine kranke Wirtschaftswelt, die uns alle betrifft.

Ein wenig besser würde sie schon, wenn verantwortliche Redakteure genauer darauf achten, was und wie sie einen Sachverhalt beschreiben.

2 Kommentare:

  1. Ich möchte gern mal wissen, wie die HH seinen Strombedarf decken will wenn die restlichen AKW´s abgeschaltet werden. Diese speisen ja schließlich noch in das nationale Stromnetz ein. Nach deren Abschaltung fehlen einige tausend Megawatt im deutschen Stromnetz die man nicht einfach durch ein paar Windräder ersetzen kann!

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  2. Wenn es Sie wirklich interessiert, empfehle ich das Lesen der einschlägigen Studien. Aber bitte nicht bei der BLÖD recherchieren, sondern z.B. auf den Seiten des Bundeswirtschaftsministeriums. In Fachkreisen ist seit Jahren bekannt, daß die deutsche Stromversorgung nicht von den deutschen Atomkraftwerken abhängig ist. Deswegen diskutiert man heute auch nicht mehr über den Atomausstieg (sondern über die Kosten der Entsorgung, die komischerweise keiner tragen möchte), sondern man ist einen Schritt weiter und diskutiert über den ebenfalls ökologisch und ökonomisch gebotenen Ausstieg aus den Kohlekraftwerken.

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