Hamburg,
den 24.07.2012
Wie
inzwischen allgemein bekannt ist, plant in Wedel/SH die „Vattenfall
Wärme Hamburg GmbH“ mit Sitz in Hamburg den Bau eines neuen
fossilen Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD) mit
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). An der GmbH sind Vattenfall zu 74,9% und
die Stadt Hamburg zu 25,1% beteiligt.
Vorausgegangen
sei laut Aussage der beiden Gesellschafter ein intensiver
Entscheidungsprozeß zwischen den Standorten Wedel und Stellingen für
das neue Großkraftwerk.
Als
Argumente für den Neubau werden von den Gesellschaftern sowohl die
Schlagwörter Energiewende, Klimaschutz und der Fernwärmebedarf der
Stadt Hamburg angeführt als auch der Ersatz des bisherigen KoKW
Wedel durch das neue Erdgas-KW. Für die Standortentscheidung werden
primär Gründe einer erhofften Gewinnmaximierung genannt. Zitat der
Hamburger Senatorin Jutta Blankau: „Wir haben die Standortfrage vor
allem nach der Wirtschaftlichkeit entschieden.“
Weitere
Einzelheiten des Projektes bzw. der Entscheidungsfindung sind bisher
in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Außerdem haben es die
Entscheidungsträger der„Vattenfall Wärme Hamburg GmbH“
versäumt, sowohl die Bevölkerung als auch die Volksvertreter
beider Städte in der Bürgerschaft (Hamburg) bzw. Stadtrat (Wedel)
in die Phase der Entscheidungsfindung mit einzubeziehen. Dies ist
mindestens bedauerlich und schnellstmöglich zu korrigieren, denn
betroffen sind beide Städte: die WedelerInnen als direkt von den
künftigen Emissionen des neuen Kraftwerks (KW) Betroffene als auch
die HamburgerInnen, die als Fernwärmenutzer als Begründung für das
neue KW genannt werden und außerdem als SteuerzahlerInnen per
indirekter 25,1% Beteiligung sowohl für ein Viertel der
Investitionssumme als auch das künftige Betriebsrisiko haften.
Dabei
werfen die bisher bekannt gewordenen Schlagwörter „Energiewende“,
„Innovation“, Klimaschutz“ und „Fernwärmeversorgung Hamburg“
ohne bisher veröffentlichte Hintergrundinformationen die Frage auf,
ob sich damit der Neubau eines fossilen Großkraftwerks mit den
bisher veröffentlichten Leistungsdaten am Standort Wedel tatsächlich
rechtfertigen läßt.
In diesem Artikel
analysiert der Autor im Rahmen der öffentlich zugänglichen Informationen den Entscheidungsweg und die Hintergründe und arbeitet Fragen heraus, die der Beantwortung bedürfen.
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