Diese Aussage machte Herr Pieter Wasmuth, der designierte Generalbevollmächtigte der Vattenfall Europe AG in Deutschland, am Donnerstag abend auf einer Diskussionsveranstaltung „Klimaschutz in Hamburg“ im Rahmen der Hamburger Klimawoche. Wörtlich sagte er: "„Ob sie nun so gebaut wird oder anders oder gar nicht, das wird sich zeigen. In jedem Falle lege ich wert darauf, daß sie nur dann gebaut wird, wenn es irgendeine Form des Konsens darüber gibt. Sie wird (…) gegen den Willen der Stadt, gegen den Willen der Politik oder auch gegen der Willen der Bürger nicht zu bauen sein.“
Die Anwesenden, darunter auch Mitglieder der BI Moorburgtrasse-Stoppen, nahmen es erstaunt zur Kenntnis. „Wir werden Herrn Wasmuth an seinen Worten messen“, so Mirco Beisheim, Mitglied der BI, der Herrn Wasmuth auf den umstrittenen Bau der Fernwärmetrasse angesprochen hatte. „Herrn Wasmuth dürfte bekannt sein, daß sich ein beträchtlicher Teil der Altonaer gegen die Trasse ausspricht“, so Beisheim weiter. „Im Umkehrschluß würde das bedeuten, daß sich Vattenfall gedanklich von dem Projekt Fernwärmetrasse verabschiedet – eine Entwicklung und Aussage, die wir begrüßen, die wir aber sehr genau auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen werden.“
Diese Aussage von Wasmuth blieb die einzige Überraschung im Streitgespräch mit Herrn Mojib Latif vom Kieler Leibniz-Institut für Meereswissenschaften unter Leitung von Abendblatt-Redakteurin Frau Angelika Hillmer. Ein ums andere Mal von Herrn Latif und Frau Hillmer auf die Verantwortung von Vattenfall für die Erreichung der Klimaziele für Hamburg (Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2020 um 40 Prozent) angesprochen, zog Wasmuth die Karte, daß es ja nicht Vattenfall gewesen sei, der das KKW Moorburg der Hamburger Politik aufgedrängt habe. Sondern es sei die Politik gewesen, die das KKW Moorburg haben wollte. Dies lies Latif, seinerzeit im Hamburger Klimarat beratend tätig, so nicht gelten. Er erinnere sich an massive Beeinflussung der Politik durch den Konzern bei der Entscheidungsfindung. Ein Procedere, so Latif, das man aktuell bei dem Thema Laufzeitverlängerung der AKW wieder beobachten könne. Darauf erwiderte Wasmuth, jeder Mensch in Deutschland sei frei, den Stromanbieter seiner Wahl zu nutzen. Es gäbe über 180 Anbieter in Deutschland, insofern könne auch von einem „Anbieter-Monopol“ keine Rede sein.
Als Fazit des Abends bleibt festzustellen, daß sich Wasmuth als ehemaliges Mitglied im Vorstand eines Windkraftanlagen-Herstellers schnell in die Rolle im Vorstand eines Ernergieversorgers gefunden hat, der überwiegend auf Kohle- und Atomkraftwerke setzt. Herr Latif dagegen war bemüht, in verständlichen Worten mit den Erkenntnissen der Klimaforschung direkt auf die Menschen einzuwirken und eine Veränderung im Handeln von Unternehmen und Personen zu erreichen. Für eine angenehme und konstruktive Gesprächsatmosphäre sorgte Frau Hillmer, die gut informiert die beiden Kontrahenten immer wieder zum Thema des Abends hinführte.
Weitere Informationen im Videobeitrag unter diesem Post. Dort findet sich auch die Aussage von Herrn Wasmuth zum Bau der Fernwärmetrasse.
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