Mittwoch, 5. Dezember 2012

Homann erklärt uns einen Saftladen

Die ZEIT veröffentlicht einen Artikel über einen NICHT drohenden Blackout ... und gibt dann dem Chef der Deutschen Netzagentur viel Raum für seine raumgreifenden Phantasien:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-12/stromausfall-netzagentur

Was für ein sinnloser Artikel.

Was man wissen sollte: Die Netzagentur und namentlich ihr Chef, Herr Homann, sind ein ausgewiesener Freund der großen Stromkonzerne und großer Lösungen, Kraftwerke, Netzausbau. Also ein Freund all der Dinge, wo man Milliarden bewegen und verdienen kann. Alles, was mit kleinteiligen, autarken, dezentralen, selbstbestimmten Erzeugungsleistungen zusammenhängt, mag die Netzagentur nicht sonderlich.

Ich versuche es mal mit einem Vergleich:

Nehmen wir an, Homann verträte Apfel-Großhändler, die fleißig ihre Äpfel an die Safthersteller und Privatverbraucher liefern.

Dann würde der Text heißen:


Homann hält es daher für überflüssig, dass sich Safthersteller selbst stärker im Anbau von eigenen Apfelbäumen engagieren.

Auch die Verbraucher warnte der Chef der Netzagentur vor Autarkiebestrebungen beim Apfelanbau: "Das wäre Geldverschwendung. So ist der Apfelmarkt keinesfalls gedacht." Der Apfelbaum im Garten etwa biete keine reale, sondern nur eine rechnerische Selbständigkeit. "Der Apfel bleibt ja nicht vor Ort, sondern fällt weit vom Baum", erklärte er.

Und?
Würde die ZEIT so einen Schwachsinn verbreiten?
Nein.
Aber bei der Energiewende fragt nur selten einer der Journalisten vor dem Hinschreiben, was für ein Lobby-Gewäsch er da gerade weiterverbreitet.
Richtig ist:
immer mehr Betriebe in Deutschland versorgen sich selber, z.B. mit BHKWs, weil sie es können. Und weil sie unabhängig von den Stromkonzernen und deren Preispolitik sein wollen. Das ist keine Geldverschwendung, das nennt man Unternehmertun, Herr Homann. Gleiches gilt für die Privatverbraucher, die sich Solaranlagen aufs Dach setzen, oder Genossenschaften oder sonstige Akteure, die Teil der Energiewende sind.

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