Sonntag, 9. Dezember 2012

Vattenfall backt nur noch kleine Werbe-Brötchen

Das prmagazin hat recherchiert, daß Vattenfall Deutschland seinen Etat und sein Personal in der Kommunikationsabteilung erheblich zusammenkürzt.

Zitat:
Der Energiekonzern Vattenfall halbiert in Deutschland die Zahl der Vollzeitstellen. Grund dafür ist laut Konzernsprecher Stefan Müller eine Zwei-Drittel-Kürzung des Budgets seit 2010. Von den ursprünglich rund 150 Vollzeitarbeitsstellen in Deutschland sollen etwa 70 übrig bleiben. „Die Umsetzung der neuen Struktur soll zum Jahreswechsel erfolgen“, sagte Müller. 
Im Etat der Kommunikationsabteilung sind üblicherweise das Personal und Budget für Marketing, Werbung, Sponsoring, PR, etc. gebündelt.
Im Ergebnis heißt das: Vattenfall streicht seine Werbeausgaben und daher auch das Marketing-Personal massiv zusammen. Dies ist doppelt bemerkenswert, heißt es doch:
1. die VerbraucherInnen fallen nicht mehr auf Vattenfalls Werbemärchen rein, deshalb bringen große Kampagnen und Sponsoringaktivitäten für Vattenfall keine neuen und verhindern auch nicht den Wechsel von immer mehr bestehenden Kunden. 
2. gerade jetzt in den Zeiten der "Energiewende" müßte Vattenfall eigentlich seine Ausgaben in Bereich der Werbung erhöhen, um seine Kunden zu halten ... wenn Vattenfall denn Angebote hätte, welche die Kunden auch haben wollten. Aber als Produzent von Braunkohle, Steinkohle-, und Atomstrom bei nur ca. 1% regenerativer Erzeugung gibt es da nichts im Angebot, was Vattenfall offensiv bewerben könnte.

Vattenfall ist daher nur noch auf Sicherung der Pfründe aus, die der Komzern in Deutschland noch hat. Das sind u.a. die Energienetze in HH und Berlin, die aber auch massiv von großen gesellschaftlichen Bündnissen aus Bürgerinitiativen, Kirche, Umweltverbänden, usw. bedroht sind.  
Letzter (aber leider mächtiger) Strohhalm für Vattenfall ist daher die möglichst punktgenaue Beeinflussung von Medien und Politik durch PR- und Lobbyarbeit. Wie das wunderbar am Beispiel Hamburg aussieht, sieht mensch z.B. an dem Sponsoring des Presseballs, an der Einstellung eines SPD-Landesvorsitzenden, einer Hofierung des SPD-Bürgermeisters, an der Zusammenarbeit mit dem Hamburger Abendblatt usw.

Wenn ihr also nicht mehr die BürgerInnen verarschen könnt, dann versucht Ihr es weiter mit der Beeinflussung der Medien und der PolitikerInnen, nicht wahr, liebe Verantwortliche bei Vattenfall? Leider gibt es eben auch noch viele unwissende und/oder willfährige Akteure bei den Medien und in der Politik, die Vattenfall beeinflussen kann.

 Konsequent heißt es daher auch am Ende der Meldung des permagazins:
"Einzig die Pressearbeit [bei Vattenfall] sei nicht vom Stellenabbau betroffen."

Ach ja: Schöne und besinnliche Weihnachtsgrüße an die "Kollegen" im Überseering. Wobei unser frommer Wunsch an Euch ist: ihr würdet in Zukunft noch häufiger kleine Brötchen backen statt kleine Kinder euer greenwashing backen zu lassen ...

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