Anmerkungen eines Beteiligten
Die Cyclassics 2010 sind vorbei, für die Menschen in Pakistan hat die Leidenszeit erst begonnen.
Was die Flutkatastrophe in Pakistan mit einem Radrennen in Hamburg zu tun hat?
Antwort: beides ist durch den globalen Klimawandel miteinander verbunden. Erst vor einigen Tagen wieder brachte es der Klimaforscher Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel auf den Punkt. In einer Sendung des Deutschlandradios sagte er, es bliebe zu beobachten, dass sich „extreme Wettersituationen" häuften. Nach Ansicht Latifs werde die globale Erwärmung zu mehr Trockenheit, aber auch zu extremen Niederschlägen führen. Dies seien zwei Seiten einer Medaille.
Es ist unbestritten, daß der weiter ansteigende Ausstoß von künstlich produziertem CO² in die Atmosphäre, wie es insbesondere bei der Energieerzeugung durch Braun- und Steinkohlekraftwerke entsteht, den sog. Treibhauseffekt über die natürliche Grenze hinaus anheizt und so für den Klimawandel unmittelbar mit verantwortlich ist.
Von daher führt der Bogen von Pakistan nach Hamburg, wo Vattenfall 2011 das größte Steinkohlekraftwerk Europas in Betrieb nehmen möchte.
Was ist das also für ein Zustand, in dem auf der einen Seite der Medaille 20 Millionen Menschen aktuell von einer Katastrophe bedroht sind, auf der anderen Seite der Medaille der unstrittige Mitverursacher sich mit einem Millionen-Sponsoring als Schirmherr für ein unbeschwertes Radsportfest aufschwingt?
Zur Erinnerung: Auch ohne das KKW Moorburg ist Vattenfall Deutschlands klimaschädlichster Stromanbieter: Mit einem CO2-Ausstoß von 890 Gramm pro Kilowattstunde hat Vattenfall im Jahr produziert Vattenfall seinen Strom umweltschädlicher als alle anderen großen Stromanbieter in Deutschland.
WIR NEHMEN DIESE MEDAILLE NICHT ANDie Energieversorger haben eine besondere Verantwortung für den Erhalt unser aller Umwelt. Aber sie stellen sich ihr nicht. Deshalb stellen wir uns Vattenfall als einer der 4 großen deutschen Energieversorger heute und in Zukunft in den Weg. Und zwar auch dann, wenn sie bei vermeintlichen wohltätigen Veranstaltungen wie den Cyclassics von ihrer eigentlichen Verantwortung ablenken wollen.
WIR HANDELN VERANTWORTLICH
Gestern ist es dem Veranstalter und Vattenfall noch einmal gelungen, mit Hilfe einer starken Präsenz von Polizeikräften die Durchfahrt des Profirennens zu erzwingen. (siehe Fotostrecke bei der MoPo). Die Polizei räumte die zur Sicherheit für die Fahrer gedachte Warnkette von der Straße. Um die Sicherheit der Fahrer nicht zu gefährden, hat sich das Aktionsteam von GEGENSTROM 10 daher entschieden, die geplante anschließende Blockade nicht mit letzter Konsequenz durchzuführen. Unser Protest richtet sich nicht gegen die Radfahrer, nicht gegen die Cyclassics, nicht gegen die Polizei als ausführendes Organ.
DENKANSTOß und DENKPAUSE
Wir begrüßen die Diskussion, die rund um die Cyclassics und das Thema Greenwashing entstanden sind. Für uns vom Aktionsbündnis „Stop Greenwashing“ hat die Kampagne gegen die Grünfärberei von Vattenfall auch erst begonnen.
Die Cyclassics sind NICHT untrennbar mit den Vattenfall verbunden. Vattenfall ist lediglich der Hauptsponsor und austauschbar. So wie Vattenfall als Stromanbieter austauschbar ist …
Der Veranstalter der Cyclassics ist nicht Vattenfall, sondern eine Agentur für Sportveranstaltungen.
Der Veranstalter der Cyclassics ist nicht Vattenfall, sondern eine Agentur für Sportveranstaltungen.
Der Veranstalter und auch die Behörden der Stadt Hamburg sind aufgerufen, sich Gedanken zu machen, ob sie weiterhin eine renommierte Hamburger Sportveranstaltung mit einem Hauptsponsor durchführen möchten, der wachsenden Widerstand in der gesamten Hamburger Bevölkerung hervorruft.
Es sollte zu denken geben, wenn eine Sportveranstaltung nur noch unter massiver Polizeipräsenz durchgeführt werden kann.
Ein Jahr lang haben die Verantwortlichen für die Cyclassics nun Zeit, Konsequenzen zu ziehen. Wir hoffen, daß diese Denkpause künftig zu einem sauberen Radrennen führt.
Klar ist: auch wir werden uns Gedanken machen.
Zitat: "Es sollte zu denken geben, wenn eine Sportveranstaltung nur noch unter massiver Polizeipräsenz durchgeführt werden kann."
AntwortenLöschenBitte? Da wird eine Störung angekündigt und dann die Polizeipräsenz bemängelt? Ist die "Gefahrenabwehr" nicht eine Hauptaufgabe der Polizei und damit die Aktionsankündigung der Auslöser besagter Polizeipräsenz?
Irgendwie erinnern mich solche Argumentationen an Fundamentalismus. Ihr seid anderer Meinung, deswegen müssen wir Gewalt anwenden. Aber ihr seit Schuld an der Gewalt, denn wir haben ja Recht. Sagt der Prophet, Gott, Guru oder was weiß ich.
Sorry aber etwas mehr Respekt auch vor anderen Lebenskonzepten würde entspannen und es "Andersgläubigen" auch viel leichter machen, sich von der "heiligen Sache" überzeugen zu lassen. So funktioniert das sicher nicht.
Das Bündnis Stop-Greenwashing ist sicher immer offen für Kritik und Anregungen für Informationsvermittlung und Protestformen, die die Menschen erreichen und unüberhörbar sind.
AntwortenLöschenWas würde denn deiner Meinung nach funktionieren?
Interessante Frage, die ich leider nicht sofort beantworten kann, da ich mich mit Euren Zielen nicht identifiziere. Wie auch, denn alles was ich lese oder höre ist negativ: Widerstand, Störung, weg mit...
AntwortenLöschenHier liegt aber vielleicht auch der Schlüssel. Das ausschließliche GEGEN Vattenfall, deren Sponsoring, gegen, gegen, gegen nervt und erzeugt sofort Widerstand, falls ich nicht (zufällig) der gleichen Meinung bin. Aus meiner Sicht wäre es zwar komplexer und anstrengender aber auch deutlich wirkungsvoller, FÜR etwas zu sein und Alternativen zu einem kritisch betrachteten Sachverhalt aufzuzeigen.
Bitte schau Dir mal diese Site und die Beiträge an. Schlecht wird sehr viel gemacht, in negativer Sprache. Aber wo sind für den Otto-Normalverbraucher die KONKRETEN Alternativen? Was soll ich tun, wenn ich erkenne: Aha, die haben ja vielleicht Recht und ich will etwas unternehmen? Also bleibe ich verloren zurück und stelle mich auf den Standpunkt: Spinner.
Also Vorschlag: Stellt Alternativen auf die Beine. Nur in die Tüte gesprochen, da ohne inhaltliche Auseinandersetzung ersonnen: Konkrete Tipps, Strom zu sparen (dann fallen weder CO2 noch abgebrannte Kernbrennstäbe an), auflegen eines Fonds, einer Genossenschaft etc. mit der Vattenfall Konkurrenz gemacht wird. Kooperation (!) mit Vattenfall zur Förderung erneuerbarer Energien (übrigens stofflich und energetisch noch immer nicht konkurrenzfähig!). Ihr sorgt für Investitionsmittel, die von Vattenfall verdoppelt werden. Gründung einer Bertreibergesellschaft für erneuerbare Energie. Usw.
Solange immer wieder die gleichen vorhersehbaren Sprüche und Aktionen kommen (erinnert mich alles an die linken Flugblätter in der Mensa, die seit 30 Jahren immer die selben Phrasen dreschen), bleibt ihr in einer selbstgeschaffenen (!) Ecke und erzielt eher negative Wirkung.
Nachhaltigkeit entsteht durch Aufbau, nicht durch Zerstörung. Das gilt für die Ökologie ebenso wie für die Auseinandersetzung mit Andersdenkenden.
Hierzu noch ein persönlicher Eindruck. Eure Aktivisten, die Flugblätter bei der Einschreibung verteilten fielen vor allem dadurch auf, dass sie extrem verbissen wirkten. Mit denen mag man einfach nicht zusammen sein!
Hier noch ein kleiner (bitte von Person und Funktion unabhängig sehen) Denkanstoss: Ein junger Bischof wendet sich kurz nach seiner Weihe an Papst Johannes XXIII (bürgerlich: Giovanni Roncalli) und sucht seinen Rat, weil er vor der hohen Würde dieses Amtes schlussendlich zurückschreckt und aus lauter Verantwortungsbewusstsein keinen Schlaf mehr findet. Er denkt, dass er dies auf Dauer nicht bewältigen könne.
Daraufhin lächelt der Papst und sagt: "Mein Sohn, als ich zum Papst gewählt wurde, bin ich erschrocken vor der Würde dieses Amtes, und ich konnte eine Zeitlang überhaut nicht mehr schlafen. Einmal bin ich doch kurz eingenickt, da erschien mir ein Engel im Traum, und ich erzählte ihm meine Not. Daraufhin sagte der Engel: 'Giovanni, nimm dich nicht so wichtig'. Seitdem kann ich wunderbar schlafen.
Könnte was dran sein. Oder?
Moin Kollege,
AntwortenLöschenda holst Du ja die ganz großen Dinger aus der Hinterhand ;-) Wenn ich nicht so ein naiver Mensch wäre, würde ich glaube, da sitzt doch so ein gut bezahlter Pressemensch von Vattenfall und schreibt mal ein bißchen über Gott und die Welt ...
ok, ich schreibe nicht über Gott und die Welt, sondern über konkrete Dinge:
Die Hamburger, die weltweit beachtet den Winter über in den Bäumen des Gählerparks gelebt haben, haben das nicht gegen Vattenfall und die Moorburgtrasse gemacht, sondern FÜR den Erhalt der Natur.
Pah, Vattenfall ist uns doch egal ... vielleicht verkaufen die Schweden ihr Deutschlandgeschäft in kürze, und dann heißen die Betreiber von Krümmel, Brunsbüttel und Moorburg von mir aus ENBW, EON oder TKKG.
Uns geht es FÜR den Erhalt der Natur und dieser Welt auch für kommende Generationen. Und dafür stellen wir uns nötigenfalls auch GEGEN diejenigen, die diese zerstören wollen.
Und natürlich würde sich Vattenfall wünschen, wir würden "nur" auf der Straße sitzen ... machen wir aber nicht. Wir initiieren z.B. auch Volksinitiativen ... ich hoffe, Du als Otto-Normalverbraucher, der sich informiert und daher weiß, wie Du von Vattenfall und den anderen Energieversorgern abgezockt wirst, hast dort auch unterschrieben.
Ne,ne, so einfach machen wir es Dir und Deinem Brötchengeber nicht (mehr). Keine Ahnung, was die Linken vor 30 Jahren gemacht haben ... Heute steht Vattenfall in der Ecke (unbeliebtester Stromkonzern Deutschlands, link auf die Studie findest Du hier im blog).
Schade, daß wir uns bei der Akkreditierung nicht getroffen haben ... ich war der lächelnde Typ in der Mitte, der gerne von (ex)Profi zu Profi mit den Leuten geschnackt hat.
CU next year ...
gimli
Mann oh Mann, Dein Freund-Feind-Schema lässt wohl keine Alternativen zu? Vorschlag Du ex-Profi: Fahr doch in einem "Widerstands-Trikot" im nächsten Jahr mit. Gerade die Jungs in den Startblöcken A und B werden Dir sicher gerne ihre Meinung sagen (nur sagen!). Dann sehen wir uns auch. Und ich werde sicher wieder kein Vattenfall-Trikot tragen.
AntwortenLöschenWieso betonst Du, daß Du und die Jungs aus A/B mir die Meinung "nur sagen" werden?
AntwortenLöschen:-)
Im Gegensatz zu Deinen Worten kannst Du meine schon ernst nehmen ... und dort steht nichts von Feinden.
Mitfahren ... denke gerne drüber nach, wenn der Sponsor ein anderer geworden ist. Ich bin (ich gebe es zu) wählerisch ...
... oder Vattenfall seine AKWs abschaltet und Moorburg nicht anfährt.
Du siehst, ich bin alles andere als verbissen ...
Na ja, da wir uns nicht persönlich kennen, "leidet" unser Verhältnis ebe nauch unter den Publikationen, die sonst zu Eurer Aktion erfolgen. Die gleichen Gruppen die das Moorburg-Thema unterstützen, sind auch bei jeder Randale dabei. acht halt keinen guten Eindruck. Ich sehe es selber sportlich und auch Deine Smileys. Also auf nächstes Jahr!
AntwortenLöschenAch ja, wo soll der Strom denn herkommen, wenn alle drei AKW´s abgeschaltet und Moorburg nicht ans Netz geht?
Moin,
AntwortenLöschend`accord. Anonyme Netzdiskussionen sind außerordentlich schwierig und gleiten schnell ab.
Zu Deiner abschließenden Frage: aus einem Erzeuger-Mix aus Sonne, Wind, Biomasse, BHKWs und Geothermie. Der Schlüssel zum Erfolg: politischer Wille und dezentrale Strukturen.
Ganz kurz als Gedankenanstoß:
1. Deutschland hat 2009 mehr Strom produziert als benötigt = exportiert
2. Brunsbüttel und Krümmel waren keinen Tag am Netz (Moorburg auch nicht ...)
Rückschluß?
Deutschland braucht diese Kraftwerke schon heute nicht mehr. Zusätzlich schreitet der Aufbau alternativer Kraftwerke voran.
Der einzige Grund, um die Kraftwerke (wieder) ans Netz gehen zu lassen: Profit auf Kosten der Steuerzahler und der Umwelt, weil die entstehenden Umweltschäden und - risiken (Thema Entsorgung, Versicherung von AKW) von der Allgemeinheit getragen werden, nicht von den Betreibern.
Aber diese Diskussion und Argumente findest Du in der linkliste auf der rechten Seite dieses blogs detailliert und fundiert ...
... ich bin jetzt raus, meine eigenen Brötchen verdienen und mir Gedanken machen, wie ich demnächst wieder etwas FÜR den Umweltschutz tun kann. ;-)
Mal abgesehen von der fachlich, inhaltlich, sachlichen Thematik (zu der die Initiative meine volle Zustimmung hat) ist an der Aussage (weiter oben): "Ihr seid immer nur dagegen, macht doch mal einen dafür-Vorschlag" etwas dran! Positive Aussagen verkaufen sich einfach besser - das gilt auch für Initiativen! Und von Positive Aussagen habt ihr ja eigentlich reichlich. Nutzt sie...
AntwortenLöschenGruß
Reiner
Hallo Reiner,
AntwortenLöschen"wir" sind
- für eine Rekommunalisierung der Energienetze
- für einen Ausbau der regenerativen Energieerzeugung
- für eine dezentrale Energieversorgung
- für niedrigere Energiekosten der Privathaushalte
- für mehr echten Wettbewerb
- für die Abschaltung von Atomkraftwerken
- für eine gesündere Umwelt
- für eine Umkehr in der Klimapolitik
- für ....
Was möchtest Du noch? ;-)
Wenn es "eine Seite" gibt, die GEGEN etwas ist, so sind es doch die Stromkonzerne! Die wollen den status quo beibehalten, weil dieser für sie bequem und überaus rentabel ist!
"Wir" sind PRO ...
Sorry gimli, aber Deine Auflistung sind doch reine Plattheiten. Was heißt das konkret?
AntwortenLöschenAusserdem haben wir von den Strommultis gar keine "Gegen-Position". Die sollen Strom liefern, tun dies und verdienen damit viel Geld. Ansonsten sind die absolut ruhig.
Genauso platt wie Du:
Vattenfall sorgt für Strom aus der Dose, Ihr sorgt für Ärger. Da nehme ich liebe dern Strom.
Und komm mir nicht mit Umwelt. Der Strom wird am Ende von uns allen verbraucht und die Stromerzeuger produzieren nur was verbraucht wird. Also geht es doch um den Verbrauch und nicht um die Erzeugung. Wo seid Ihr bei der Thematik?
Klar sind die Strommultis so ruhig (bis auf so kleine Androhungen wie: wir schalten die KWs ab, dann müssen wir Strom importieren und dann wird es für alle bestimmt ganz teuer...!), denn sie verdienen ja im Stillen - wie kürzlich mal wieder durch die Medien gegangen - sehr viel Geld mit der Unwissenheit der tatsächlichen Erzeugungskosten von Strom.
AntwortenLöschenNatürlich sollte jeder Strom-"Verbaucher" generell seinen eigenen Strombedarf kritisch unter die Lupe nehmen und sich überlegen, wie er wo wieviel einsparen kann. Allerdings bewirkt dieser Stromverbrauch immer, daß dieser verbrauchte Strom irgendwo irgendwie produziert werden muß. Und da sind wir sehr wohl bei der wichtigen Frage, wie der Strom erzeugt werden kann, ohne die endlichen Ressourcen der Erde einfach ohne Rücksicht auf kommenden Generationen aufzubrauchen. Daher ist sämtlicher Strom, der aus der Umwandlung nicht erneuerbarer Energien gewonnen wird als sozial und ökologisch eine auf Dauer nicht durchhaltbare Sackgasse, die bereits jetzt im Wendehammer angekommen ist. Es ist jetzt Zeit, zu drehen, zu wenden. Es gibt genügend Studien und Berechnungen, die darlegen, daß eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Energieformen in absehbarer Zeit möglich und finanzierbar ist (zu finden auch auf dieser Internetseite unter "Infos") Das einzige, was wir dazu noch brauchen ist der Wille.
@gimli
AntwortenLöschenJa, ich bin ja auf Eurer Seite - ich weiss das alles,
darum geht es auch gar nicht!
Ich nehme mal ein Beispiel aus einem anderen Thema um zu versuchen es deutlicher zu machen:
Wenn jemand Kritik an dem hier herrschenden Wirtschaftssystem ausdrücken will, dann kann er sagen
A) Kapitalismus ist SCHEIßE!
oder
B) Dein Geld ist nicht weg, es ist nur woanders. Alles ist OK!
Was wird dem unbefangenen Publikum im positiven Sinn länger im Kopf kreisen??
Und @ Anonym:
Auch Unternehmen sind in der Lage ein ethisches gewissen zu haben und zu leben.
wenn jeder nur an sich denkt ist eben NICHT an alle gedacht!
"Ich liefre Strom und der kommt beim Verbraucher aus der Steckdose und dem soll doch egal sei wie der erzeugt wurde - ist ja nicht seine Sache..."
Das ist platt!
Liebe Grüße
Reiner
@reiners Kommentar zu anonym:
AntwortenLöschenJA! Du hast völlig Recht, deswegen habe ich ja reingeschrieben "...genauso platt..." !
Mir gehen alle Argumentationen der Protest- Gruppierungen einfach zu sehr danach, sich die Welt so zurechtzulegen, dass man selber absolut im Recht ist und die anderen sind schlecht und dürfen "bekämpft" werden. Wenn ich mir andere Seiten ansehe, die mit der Sache hier solidarisch sind, wird mir richtig schlecht.
"Mir gehen alle Argumentationen der Protest- Gruppierungen einfach zu sehr danach, sich die Welt so zurechtzulegen, dass man selber absolut im Recht ist und die anderen sind schlecht und dürfen "bekämpft" werden. Wenn ich mir andere Seiten ansehe, die mit der Sache hier solidarisch sind, wird mir richtig schlecht. "
AntwortenLöschenNee, Freunde, Ihr macht es Euch hier ein bißchen einfach ... kommt doch mal mit Euren Argumenten aus der Ecke, WARUM ich (ganz persönlich) den Vattenfall Konzern das tun lassen soll, was und wie er es macht. Ich gebe Euch mal ein paar Vorlagen:
- Vattenfall betreibt die beiden AKWs mit den meisten Störfällen in D (nachzulesen auf "seriösen" News-Seiten, damit keiner kotzen muß)
- die verantwortliche Management-Ebene Vattenfall hat bei dem letzten Störfall in Krümmel im Juli 2007 nachweislich(!) gelogen (keine falsche Interpretation, kein Mißverständnis - sondern gelogen)(wieder nachzulesen auf obigen Seiten)
- Vattenfalls "Versprechen", seinen heutigen CO2-Ausstoß in der Zukunft zu halbieren, basiert einzig auf der CCS-Technik. Diese Technik wird vom Sachverständigenrat der Bundesregierung bereits heute als UNDURCHFÜHRBAR angesehen (ebenfalls im Web nachzulesen).
Macht das mal ... und dann kommt mit Euren Argumenten, warum ich einen Konzern, dessen Manager mich persönlich für dermaßen dumm verkaufen wollen, in Ruhe lassen soll?
Einen Konzern, der mich persönlich damit bedroht, indem er (ebenfalls unbestritten) mit seinem Kerngeschäft MEINE Umwelt und die meiner Kinder bedroht?
Ich lasse die also erstmal buddeln, ganze Parks und Grünzüge für ihre Trasse umpflügen, sie lustig CO2 in die Atmosphäre blasen, um mir nachher anzuhören: "Och, das klappt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben"?
Falsch. Daß es nicht klappt, wissen viel schlauere Leute als ich nämlich schon heute ... und ich höre denen zu ... lese Berichte ... vergleiche ... frage ... und dann bilde ich mir eine Meinung. Und im Fall speziell von Vattenfall sehe ich, daß die Verantwortlichen dieses Konzerns mich nicht nur anlügen, was mich bereits ankotzt. Nein, während sie mich oben anlügen, legen sie unter meinen Arsch und dem meiner Kinder eine Zeitbombe nach der anderen.
Ich bin Unternehmer mit einer eigenen Agentur .. ich habe grundsätzlich keinen Bock, mich um das Geschäft anderer zu kümmern. Und andere sollen mich auch in Ruhe lassen. Aber genau das tut ein Konzern wie Vattenfall nicht. Das ist eben kein Brötchenbäcker an der Ecke ... wenn ihr das nicht versteht, wenn Euch das egal ist - bitteschön, Euer Bier. Aber es gibt noch Menschen auf der Welt, die tatsächlich Verantwortung für sich und andere übernehmen.
Mann, Mann, Mann, daß ich hier von Leuten, denen anscheinend alles egal ist, hier selbst als "verantwortungslos, destruktiv, etc." belegt werde ...
@Reiner:
ich verstehe Deinen Post nicht, denn: hier ist eben vieles NICHT ok ... deshalb greift dein A) zu B) nicht.
P.S.: Die jüngste Entlarvung der Energieerzeuger ist doch die aktuelle Nötigung der Bundesregierung mit der Abschaltung der AKWs. Ich persönliche lache über die Sache an sich ... worüber ich nicht lache ist die Größe der Anmaßung, die sich in diesen Konzernen bereits gebildet hat.
Und komm mir nicht mit Umwelt. Der Strom wird am Ende von uns allen verbraucht und die Stromerzeuger produzieren nur was verbraucht wird. Also geht es doch um den Verbrauch und nicht um die Erzeugung. Wo seid Ihr bei der Thematik?
AntwortenLöschender Vollständigkeit halber:
das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder? Wo bist Du die letzten 20 Jahre gewesen? Es haben sich keine alternativen Erzeugungswege entwickelt? Geothermie, Windkraft, BHKWs, Photovoltaik, Biogas ist für Dich alles Science Fiktion?
Ok, laß mal ... Du bleibst in Deiner Steinzeit ... Steinkohle stecken ... und ich mache weiter mein Ding ....
@gimli
AntwortenLöschenDeinen letzten Post verstehe ich gerade nicht. Die von Dir zitierte Aussage sagt, dass der Verbrauch im Vordergrund stehen muss, nicht die Erzeugung. Darauf reagierst Du mit alternativen Erzeugungswegen.
Für mich ist der Erzeugungsweg zunächst relativ egal (ausser AKW), da die eingesetzte Stoffmenge und der jeweilige Wirkungsgrad die "Umweltbelastung" bestimmen. (Ist nur ne grobe Näherung, in einem Post aber nicht besser machbar).
Also schaun mer ma:
- Geothermie: ja, wäre OK, wenn die erzeugte Menge reichen würde. Tut sie in Island aber nicht in D, zumindest nicht, solange keine Umwandlung und Verteilung möglich. Für Vattenfall sehe ich da keine Chance.
- Windkraft: eine typische 1,5MW-Anlage hat einen Turm aus 40t Stahl, die Generatoranlage ist klassisch, hier müssen also Aspekte wie der Bergbau von Iridium, Kobalt, Tantal etc. einbezogen werden. Passiert nach meinem Wissen noch nicht. Derzeit ist die Umweltbilanz der Windkraft noch nicht wirklich toll. Da ist noch einiges zu tun. Sollten wir machen und auch Vattenfall enagiert sich (verhalten) bei dem Thema (Windpark Nordsee). Dahingehend würde ich konstruktive Anregungen an den Konzern (kein Protest, Störungen etc.) begrüßen.
- BHKW´s: werden in der Regel mit Erdgas betrieben und sind damit ebenso wenig umweltfreundlich wie Moorburg. Oder eben genauso umweltfreundlich, wenn der in beiden Fällen höhere Wirkungsgrad (gegenüber den aktuellen Erzeugungswegen) betrachtet wird. Kann man sich trefflich streiten.
- Photovoltaik: sehe ich viel Potenzial für Großkraftwerke, die klassische Solarzelle ist durch Ihre Zusammensetzung (Kobalt, Gallium, Germanium usw.) eher schwierig, die meist eingesetzten Alu-Rahmen helfen der Umweltbilanz auch nicht weiter. Hier ist noch Forschung bzgl. intelligenterer Materialien und höherer Wirkungsgrade zu leisten. Glaube ich dran aber nicht morgen. Solarthermie ist ok, hilft aber nicht bei der Stromfrage.
- Biogas: Oh Vorsicht! Da könntest Du ganz schnell mit anderen Organisation wie Eurer in Konflikt kommen. Motto: Mais auf den Teller und nicht in den Tank. Aber prinzipiell eine gute Variante, sofern intelligent (=umweltverträglich) gemacht. Dann haben wir aber ein Mengenproblem.
Also was hilft? Verbrauch reduzieren. Verkürzt gesagt: 50% geringerer Verbrauch = 50% geringerer Erzeugungsbedarf. Das war wohl im Post gemeint.
Es gibt eine neue Rubrik auf unserer Internetseite:
AntwortenLöschen"FÜR was wir sind"
Danke für die Anregung und:
sich immer schön weiter informieren...
Moin,
AntwortenLöschenvorweg: ich finde es gut, daß hier jetzt jemand von Vattenfall den Mut hat, sich tatsächlich von der Polemik wegzubewegen und Argumente zu bringen.
Schön.
Leider sind Deine Argumente und Einwände jedoch größtenteils von der Realität bereits überholt.
Laß es mich so sagen:
1. Thema: Stromverbrauch
Natürlich ist das eine Aufgabe, der sich unsere Gesellschaft stellen muß. ABER das ist nun gerade NICHT die Aufgabe, die ich den Stromanbietern aufbürden möchte. Verbrauch reduzieren ist in jedem Fall richtig. Das sollte bei den heutigen technischen Möglichkeiten nicht einmal zu Komforteinbussen
führen. Bessere Dämmung, besser abgestimmte Heizsysteme, effizientere Maschinen...
2. Thema Stromerzeugung
DAS ist das Kerngeschäft von Vattenfall und Co., und wie sie das machen, daran werden sie gemessen.
Vorab: Grundsätzlich wird eine Umstellung auf Erneuerbare nur als Gesamtkonzept wirken.
Kommen wir konkret zu Deinen Einwänden:
- Stoffmenge:
Bei Windkraft, Geothermie und PV wird kaum Stoff eingesetzt.
- Geothermie:
http://www.tab-beim-bundestag.de/de/pdf/publikationen/berichte/TAB-Arbeitsbericht-ab084.pdf
50% sind möglich und werden auch von E.ON Bayern so zitiert. Die sollten
wissen was sie schreiben.
- Windkraft:
Bitte öffentliche Quellen. Meines Wissens nach ist die energetische
Amortisation von Windkraftanlagen an Land 6 Monate.
Am Rande: dieser Offshore-Windpark in der Nordsee ist grundsätzlich auch nur ein greenwashing-Projekt der großen Erzeuger, das sie sich aufgrund der erhöhten garantierten Vergütung auch noch von den Steuerzahlern bezahlen lassen. Clever gemacht ...
- BHKW´s: Erdgas BHKW emittieren u.a. keinen Schwermetallstaub. Ist Moorburg
tatsächlich mit einem Gesamtwirkungsgrad von > 85% geplant?
BHKWs können wesentlich schneller als ein Moorburg geregelt werden und
sind damit als Steuerungseinheit für den Ausgleich von Wind- und PV
Schwankungen ein wichtiger Teil zukünftiger Energienetze. Es ist besser
bedarfsgerecht zu produzieren als Strom unter Verlusten zu speichern.
Gas BHKW können leicht auf Biogas umgestellt werden sobald genug davon
in die Netze eingespeist wird.
- Photovoltaik: Glaube ist wichtig aber an dieser Stelle nicht notwendig. Wirkungsgrad
ist wie bei Windkraft ebenso weniger wichtig wie energetische Amortisation. PV liegt in der Regel unterhalb von 2 Jahren. Die verwendeten Materialien sollten in der Tat zwingend für Recycling vorgesehen werden. Bei konsequenter iederverwendung ist der Alurahmen
auf 30 Jahren Verwendungszeit pro PV-Intallation eine gute Investition.
Im Zusammenhang mit o.g. BHKW ist eine möglichst sinnvolle Verwendung der Biogasmengen wichtig. Eine reine "Grundlast"Produktion wäre nicht optimal. Wie bei jedem BHKW muss auf maximale Gesamtenergieausnutzung geachtet werden. Die Einbindung in Smart Grids erhöht die Wertigkeit erheblich.
Kleiner Exkurs noch zur Biomasse:
Wir verwenden derzeit Millionen Tonnen Pflanzenöl als Zwangsbeimischung
im Kraftstoff. Dies ist perspektivisch Unsinn, da ein Auto lediglich 20%
der Energie in Bewegung umsetzt. Eine Verwendung dieser Energiemenge als
BHKW Regelenergie für intelligente Erneuerbare-Energie-Stromnetze würde
deutlich mehr saubere Energie für Elektroautos, Schiene etc. im Ergebnis
bringen.
Und dann haben wir noch weitere Möglichkeiten sonstige Resthölzer etc. in Dampfkraftwerken zu nutzen. Auch diese Energie ist sehr gut speicherbar und kann in Wind- und Sonnen-armen Zeiten ergänzend eingesetzt werden.
So, und das alles ist bekannt, erforscht, state of the art ... nur Vattenfall und Co. wissen es nicht?!
"vorweg: ich finde es gut, daß hier jetzt jemand von Vattenfall den Mut hat, sich tatsächlich von der Polemik wegzubewegen und Argumente zu bringen.
AntwortenLöschenSchön."
Mann oh mann, Ich dachte das hätten wir geklärt. Irgendwie scheint in Dein Weltbild nicht reinzupassen, das es ausser dem Feind auch andere gibt, die mit Dir nicht übereinstimmen. Aber ist ja eine bekannte linke Strategie, erst einmal eine Behauptung aufzustellen (mit Dreck schmeißen), um dann gegen diese Behauptung zu argumentieren (es bleibt sicher etwas hängen). So kann man den ungewünschten Argumenten gut aus dem Weg gehen und alle zeigen mit dem Finger auf den "Dreckigen".
Aber Moment, jetzt wird mir klar, was hier wirklich läuft! Die ganze Aktion hier ist in Wirklichkeit eine Vattenfall-Kampagne! Da taucht Kritik an einem Unternehmen auf und dieses beauftragt eine Agentur (hattest Du nicht an anderer Stelle geschrieben, Du wärst mit einer Agentur selbständig?), eine Kampagne zu fahren, die so dämlich ist, das sich der Rest der Welt sofort mit dem Auftraggeber solidarisiert.
Und dann lassen sich die Naivlinge von attach, Robin Hopp und so weiter auch noch willig vor meinen Karren spannen. Genial!
Na klar, das ist hier passiert und hat einwandfrei geklappt. Und ich Trottel wäre da beinahe drauf reingefallen. Aber nicht mit mir. Ich verkrümel mich und mach mein eigen Ding. ;-)
Tschüssikowski Ihr Vattenfaller!
Sorry, wenn ich Dich zu dem Konzern einordne und das quasi eine Beleidigung für Dich ist.
AntwortenLöschenAber leider bist Du anscheinend selber zu sehr in Freund-Feind Bildern verhaftet ... denn Du bist derjenige von uns, der hier immer wieder diese Schublade aufmacht, nicht ich.
Aber vielleicht ist das Dein Weg, um zu kaschieren, daß Dir auf der sachlichen Ebene die Argumente für eine Erwiderung auf meinen letzten Beitrag fehlen. Was aber auch nicht Dein Fehler ist ... weil es einfach keine sachlichen Argumente GEGEN die Realität gibt.
gimli